20.07.2025

So verwendest du Reiskörner für deine Pflanzen, damit sie gesund und stark wachsen

Manchmal sind es die einfachsten Dinge, die am meisten bewirken. Während viele an teure Dünger, spezielle Erde oder gar komplizierte Pflanzennahrung denken, liegt die Lösung oft direkt in unserer Küche – und zwar in Form von ganz einfachen Reiskörnern. Ja, richtig gelesen: Reis, den du sonst kochst, um ihn zu essen, kann auch deinen Pflanzen richtig gut tun. Ich weiß noch, wie meine Oma immer gesagt hat: „Gib der Erde, was sie braucht, und sie wird’s dir danken.“ Damals hab ich nie so richtig zugehört, aber jetzt, wo ich selbst einen kleinen Garten habe und versuche, meine Balkonpflanzen am Leben zu halten, verstehe ich, was sie gemeint hat. Also dachte ich mir, ich erzähle dir mal, wie ich Reiskörner für meine Pflanzen benutze, ganz ohne viel Schnickschnack, so wie man’s halt macht, wenn man einfach möchte, dass die Pflanzen schön wachsen und gesund bleiben.

Reis ist eigentlich so ein Allrounder. In der Küche, klar, aber auch im Garten. Die Körner enthalten nämlich nicht nur Kohlenhydrate, die als Energiequelle dienen, sondern auch ein paar wichtige Mineralien wie Kalium, Phosphor und ein bisschen Stickstoff. Nicht so hochkonzentriert wie in einem speziellen Dünger, klar, aber für einen kleinen Schub zwischendurch reicht das allemal. Ich hab das irgendwann mal ausprobiert, weil ich was Neues probieren wollte – ich hatte so ein paar Geranien auf dem Balkon, die sahen traurig aus, keine Blüten, die Blätter blass, und ich dachte mir: Schlimmer kann’s nicht werden. Also hab ich’s einfach gemacht.

Zuerst hab ich Reiswasser ausprobiert. Das geht super einfach: Du nimmst eine halbe Tasse ganz normalen Reis, egal ob weißer, brauner, Basmati, was halt da ist. Den spülst du einmal mit Wasser ab, einfach, um den groben Staub und Dreck zu entfernen. Dann gibst du den Reis in eine Schüssel oder einen Krug, füllst mit zwei Tassen Wasser auf und lässt das Ganze so etwa 30 Minuten stehen. Ab und zu mal umrühren, damit sich die Stärke löst. Danach gießt du das Wasser durch ein Sieb ab, der Reis bleibt zurück, und die milchige Flüssigkeit – das ist dein Pflanzenelixier. Ich verdünne das dann nochmal, etwa 1:1 mit normalem Wasser, und gieße damit die Pflanzen. Am Anfang hab ich das nur bei meinen Balkonpflanzen gemacht, aber dann auch bei den Zimmerpflanzen – bei meiner Monstera, beim Ficus, sogar beim Basilikum. Einmal pro Woche, mehr nicht, sonst wird’s zu viel. Und ich muss sagen: Die Blätter wurden nach ein paar Wochen irgendwie glänzender, kräftiger, einfach vitaler.
Man kann das Reiswasser auch in eine Sprühflasche füllen und als Blattspray verwenden. Das hab ich bei meinen Orchideen ausprobiert – leicht besprüht, nicht durchnässt, nur so ein kleiner Nebel auf den Blättern. Die mögen das, glaub ich. Und falls du dich fragst: Das riecht nicht komisch oder so, keine Sorge.

Dann gibt’s noch die Möglichkeit, die Reiskörner direkt in die Erde einzuarbeiten. Dafür hab ich die Körner einfach in einen Mörser gegeben, ein bisschen zerstoßen – muss nicht ganz fein sein, einfach nur so, dass sie ein bisschen kleiner sind. Dann hab ich eine Handvoll davon auf die Erde gestreut, so um den Stamm rum, und mit einer kleinen Harke oder dem Finger leicht eingearbeitet, nicht tief, nur ein bisschen unter die Oberfläche. Dann gut gegossen. Das dauert ein bisschen, bis man einen Effekt sieht, aber ich hatte das Gefühl, die Pflanzen sind insgesamt kräftiger geworden. Die Blätter sahen voller aus, und bei den Geranien kamen sogar wieder Blüten – das war echt schön zu sehen.

Was man aber wissen muss: Reiskörner sind kein Wundermittel. Es ist nicht so, dass du das einmal machst und plötzlich explodiert der Blütenwuchs. Es ist eher ein kleiner Beitrag, ein natürlicher Helfer, der zusammen mit Licht, Wasser und Liebe seine Wirkung entfaltet. Und natürlich darfst du’s nicht übertreiben – wenn du jeden Tag Reiswasser gibst oder den Boden komplett mit Körnern zudeckst, kippt das Klima in der Erde, dann kann’s auch anfangen zu gammeln oder zu schimmeln, und das will ja keiner. Also alles mit Maß.
Ich hab übrigens auch mal ausprobiert, gekochtes Reiswasser zu verwenden, also das Wasser, in dem ich meinen Reis gekocht hab – ohne Salz, versteht sich. Das geht auch, aber ich find’s ein bisschen tricky, weil das oft schon sehr stärkehaltig ist und die Pflanzen dann vielleicht ein bisschen überdüngt werden. Also lieber vorsichtig rantasten, erst mal ein bisschen, sehen, wie die Pflanze reagiert, und dann weitermachen.

Was auch spannend ist: Reiswasser kann helfen, das Bodenleben zu stärken. Die Mikroorganismen im Boden freuen sich über die Kohlenhydrate und vermehren sich, und das wiederum hilft den Pflanzen, weil ein gesunder Boden einfach die Basis für alles ist. Ich hab das besonders bei meinen Tomatenpflanzen auf dem Balkon gemerkt – die sind in Kübeln, und wenn da das Bodenleben nicht stimmt, hast du ganz schnell Probleme. Mit dem Reiswasser sahen die einfach frischer aus, die Blätter waren sattgrün, und die Früchte kamen früher.

Natürlich kann man sagen, ach, warum soll ich mir die Mühe machen, ich kauf mir einfach einen Dünger im Gartencenter. Klar, kann man machen. Aber irgendwie find ich’s schön, solche kleinen Tricks auszuprobieren, die nichts kosten, die umweltfreundlich sind und einem ein gutes Gefühl geben. Es ist so ein bisschen wie Upcycling in der Küche – aus Resten was Gutes machen.

Ich mach das übrigens nicht jede Woche, manchmal vergess ich’s auch einfach, aber so alle zwei Wochen oder einmal im Monat geb ich meinen Pflanzen so eine kleine Kur mit Reiswasser, und das reicht völlig. Besonders im Frühling und Sommer, wenn die Pflanzen in ihrer Wachstumsphase sind, merken die das richtig. Im Winter mach ich’s seltener, weil die meisten Pflanzen da eh eine Ruhepause haben und nicht so viel brauchen.

Wenn du jetzt sagst, na, ich hab aber keinen Balkon oder Garten, lohnt sich das trotzdem? Klar! Auch für Zimmerpflanzen – Gummibaum, Monstera, Efeutute, selbst kleine Kräutertöpfe in der Küche – die profitieren alle von den Nährstoffen im Reis. Einfach mal ausprobieren, mehr als schiefgehen kann’s nicht, und meistens freut man sich dann, wenn die Pflanzen plötzlich wieder frischer aussehen.

Also, das nächste Mal, wenn du Reis kochst oder Reis zuhause hast, denk dran – nicht alles nur in den Kochtopf, sondern ein bisschen was abzweigen für deine grünen Freunde. Die werden’s dir danken. Und falls du mal experimentieren willst: Ich hab auch schon gehört, dass man Reisschalen – also die Hülsen vom Naturreis – in den Garten einarbeiten kann, als Mulchmaterial quasi. Hab ich noch nicht probiert, aber warum nicht?
Am Ende ist es einfach schön, solche kleinen Naturtricks zu kennen, und wenn ich das meinen Kindern erzähle, sagen die immer: „Oma hätte das bestimmt auch gemacht.“ Und ja, da haben sie recht. Manchmal ist das alte Wissen eben doch das beste. Probier’s mal aus, und erzähl mir gern, wie’s bei dir geklappt hat – ich bin gespannt.