08.11.2025

Rosenkohl in Frischkäse-Senfsauce – Mein neues Lieblingsgericht, das sogar meinen Mann überzeugt hat!

Ach, manchmal passieren die besten Dinge in der Küche ganz zufällig. Ich hatte ehrlich gesagt nie gedacht, dass ich Rosenkohl einmal so lieben würde. Früher, als ich Kind war, habe ich ihn gehasst – dieser Geruch, wenn Mama ihn gekocht hat, hat das ganze Haus erfüllt, und ich hab mich jedes Mal beschwert. „Oh nein, nicht schon wieder Rosenkohl!“, habe ich gerufen und lieber das Brot genommen als das Gemüse. Aber weißt du, irgendwann kommt man in ein Alter, da ändert sich alles. Der Geschmack, die Stimmung, und man entdeckt plötzlich, dass das, was man früher nicht mochte, jetzt irgendwie Geborgenheit bedeutet. So war es bei mir mit dem Rosenkohl.

Es war ein ganz normaler Dienstag, draußen war es kalt, grau, der Herbst hatte sich über die Stadt gelegt. Ich kam vom Einkaufen heim, die Hände voll mit Tüten – und ehrlich gesagt, ich hatte gar keine Lust, lange zu kochen. Im Kühlschrank stand noch ein offener Frischkäse, ein halbes Glas Senf, ein paar Zwiebeln – und da lag er: ein Netz Rosenkohl. Ich weiß nicht mal mehr, warum ich ihn überhaupt gekauft hatte, vielleicht im Angebot. Und dann dachte ich: „Warum nicht? Ich probier’s einfach.“ Mein Mann saß im Wohnzimmer, Fußball im Fernsehen, und ich rief nur: „Heute gibt’s was Neues, sei nicht so kritisch, ja?“ Er grinste nur und meinte: „Solange Fleisch dabei ist.“ Ich lachte – typisch.

Ich schnitt die Zwiebel, die Augen tränten, und während ich sie in Butter anschwitzte, roch es schon herrlich nach Zuhause. Diese kleinen alltäglichen Momente, wo man nichts Besonderes erwartet, aber dann plötzlich etwas Neues entsteht, das sind die schönsten. Ich gab den Rosenkohl dazu, ließ ihn leicht anbraten, damit er etwas Farbe bekommt, und goss dann mit einem Schluck Wasser ab. Ich hatte keine Ahnung, ob das funktioniert – ehrlich, ich hab einfach improvisiert. Dann kam der Frischkäse dazu, etwas Milch, ein Löffel Senf, Salz, Pfeffer, und dieser Duft! Ich schwöre, in diesem Moment kam mein Mann in die Küche, schnüffelte und sagte: „Was kochst du da, das riecht nach Weihnachten!“ Und ich nur: „Na warte ab.“

Während der Rosenkohl weich wurde und die Sauce langsam andickte, hab ich einfach probiert. Und wow – das war so cremig, so leicht säuerlich durch den Senf, und trotzdem mild vom Frischkäse. Ich dachte nur: „Das kann nicht sein, dass das so gut schmeckt.“ Ich nahm mir einen Löffel, kostete, und es war perfekt. Noch ein bisschen Muskat drüber, ein Spritzer Zitronensaft – und das war’s. Kein kompliziertes Rezept, keine exotischen Zutaten. Einfach ehrliches, bodenständiges Essen.

Und das Lustige: Mein Mann, der sonst immer nach Fleisch fragt, hat gleich zwei Portionen gegessen und meinte dann mit vollem Mund: „Mach das bitte morgen wieder.“ Ich hab gelacht, aber ich war auch ein bisschen stolz. Seitdem mache ich dieses Gericht bestimmt zweimal im Monat, manchmal mit ein paar kleinen Änderungen – mal gebe ich Speckwürfel dazu, mal etwas Sahne statt Milch, manchmal sogar Kartoffeln direkt in die Sauce. Aber das Grundrezept bleibt immer gleich, weil es einfach funktioniert.

Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als ich das meiner Freundin Sabine serviert habe. Sie kam auf einen Kaffee vorbei, blieb dann spontan zum Essen. „Rosenkohl?“, sagte sie skeptisch. „Ich weiß nicht, das mochte ich nie.“ Ich grinste nur und sagte: „Probier erst mal.“ Nach dem ersten Bissen schaute sie mich an und meinte: „Also wenn Rosenkohl immer so schmeckt, dann hab ich mein Leben lang was verpasst!“ Wir saßen da, aßen, lachten, tranken Wein – und dieser Nachmittag ist mir irgendwie im Gedächtnis geblieben. Vielleicht, weil gutes Essen Menschen verbindet, egal wie einfach es ist.

Das Schöne an diesem Rezept ist, dass es immer gelingt. Es ist eines dieser Gerichte, die du machen kannst, wenn du wenig Zeit hast, aber trotzdem etwas Warmes, Herzhaftes auf dem Tisch willst. Und das Beste: Es ist auch am nächsten Tag noch lecker. Ich mache oft extra mehr, damit ich am nächsten Tag etwas zum Aufwärmen habe. Der Geschmack zieht dann noch besser durch, und die Sauce wird fast wie eine cremige Decke über dem Gemüse. Einfach herrlich.

Manchmal variiere ich das Rezept ein bisschen – zum Beispiel ersetze ich den Frischkäse durch Kräuterfrischkäse oder gebe einen Teelöffel Senf mehr dazu, wenn ich’s etwas kräftiger mag. Und wenn ich Gäste habe, kommt ein Hauch Muskat oder ein Löffel Weißwein in die Sauce, das gibt dem Ganzen eine feine Note. Ich liebe diese kleinen Anpassungen, weil man so immer wieder etwas Neues entdeckt.

Ich weiß, viele denken bei Rosenkohl sofort an Weihnachten oder an diese altmodischen Beilagen, aber ehrlich gesagt, das ist Quatsch. Dieses Rezept ist leicht, modern und super lecker – und sogar mein Sohn, der sonst Gemüse meidet wie der Teufel das Weihwasser, isst es ohne Murren. „Mama, das ist doch mit Käse, oder?“, sagt er dann und taucht sein Brot in die Sauce. Genau das ist für mich Glück: wenn alle am Tisch sitzen, es ruhig wird, weil jeder nur isst und genießt.

Und jedes Mal, wenn ich den Duft dieser Sauce rieche, denke ich an diesen grauen Herbsttag, an meine spontane Idee und an das Lächeln meines Mannes, als er die letzte Portion aufaß. Es gibt Gerichte, die vergisst man wieder, und es gibt solche, die bleiben. Rosenkohl in Frischkäse-Senfsauce ist für mich eins von denen, die bleiben.

Also, falls du mal etwas Neues probieren willst – mach es einfach. Keine Angst vor Rosenkohl! Er kann so lecker sein, wenn man ihn richtig zubereitet. Und wenn du magst, hier mein Rezept, so wie ich’s jetzt immer mache:

Zutaten:
1 Zwiebel
1 EL Butter
500 g Rosenkohl
150 g Frischkäse
100 ml Milch oder Sahne
1 EL Senf (mittelscharf oder Dijon, je nach Geschmack)
Salz, Pfeffer
eine Prise Muskat
etwas Zitronensaft
optional: Speckwürfel oder ein Spritzer Weißwein

Zubereitung:
Zwiebel fein hacken und in Butter glasig anbraten. Den Rosenkohl putzen, halbieren und kurz in der Pfanne mitbraten, bis er leicht gebräunt ist. Mit etwas Wasser ablöschen, Deckel drauf und 8–10 Minuten bei mittlerer Hitze garen, bis er weich, aber noch bissfest ist.
Dann Frischkäse, Milch und Senf dazugeben, gut verrühren, bis alles schön cremig ist. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Zitronensaft abschmecken. Wenn du magst, gib noch ein paar angebratene Speckwürfel hinein – das gibt eine herzhafte Note. Kurz auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis die Sauce sämig ist.

Am besten sofort servieren – vielleicht mit frischem Baguette oder einfach so, pur.
Und wenn du dann am Tisch sitzt, den ersten Löffel nimmst und dieses cremige, würzige Aroma schmeckst – dann wirst du verstehen, warum ich sage: Ich könnte das 24 Stunden am Tag essen. ❤️