20.07.2025

Jugoslawische Paprikapfanne, oh Mann, ist der lecker

Kennst du das, wenn du eigentlich gar nicht so viel Hunger hast, aber dann duftet es aus der Küche, und plötzlich sitzt du da mit einem Teller voll und kannst einfach nicht aufhören zu essen? So ist das bei mir immer, wenn ich diese jugoslawische Paprikapfanne mache. Ehrlich, ich schwöre dir, das ist so ein Gericht, das dich sofort in eine andere Welt katapultiert – ein bisschen wie Urlaub, aber zuhause. Es ist nicht übertrieben schick oder kompliziert, sondern einfach, ehrlich und unfassbar lecker. Ich glaube, ich habe es bestimmt schon ein Dutzend Mal gemacht, und jedes Mal sagen meine Kinder und mein Mann: „Boah, Hellen, das musst du öfter kochen!“ Und was soll ich sagen? Recht haben sie.Das erste Mal habe ich dieses Rezept übrigens von meiner Nachbarin Dragica bekommen. Sie ist mit ihrem Mann vor Jahren hier ins Dorf gezogen, und wir haben uns ziemlich schnell angefreundet – so wie das halt ist, wenn man sich immer wieder im Supermarkt über den Weg läuft und irgendwann einfach anfängt zu quatschen. Sie ist so eine richtige Powerfrau, immer gut drauf, und wenn sie von ihrem Heimatland erzählt, dann leuchten ihre Augen. Eines Tages standen wir wieder mal zusammen am Gartenzaun, sie mit einer Schüssel voller Paprikaschoten aus ihrem Garten, und ich habe ihr erzählt, dass ich mal wieder keine Ahnung habe, was ich zum Abendessen kochen soll. Da hat sie gelacht, mir einen großen Beutel Paprika in die Hand gedrückt und gesagt: „Mach Paprikapfanne, Hellen! So wie wir das früher in Jugoslawien gemacht haben. Scharf, würzig, mit Ajvar – und ein bisschen Liebe.“ Ich hab’s ausprobiert, und seitdem gehört dieses Gericht zu meinen absoluten Favoriten.

Zutaten:

400 g Nudeln (Gabelspaghetti)
1 Glas Ajvar, mild (ca. 330 g)
1 große Zwiebel
1 Paprikaschote, gelb
1 Paprikaschote, grün
1 EL Zucker
10 Frikadellen (Cevapcici, TK oder frisch)

Zubereitung:

Also, ich fange immer mit den Nudeln an, weil die ja ein bisschen Zeit brauchen. Ich nehme am liebsten diese Gabelspaghetti, weil die so schön auf der Gabel hängen bleiben – und weil meine Kinder die einfach lieben. Ich koche sie ganz klassisch in reichlich Salzwasser, so wie es auf der Packung steht, bissfest, damit sie später nicht matschig werden. Während die Nudeln vor sich hinblubbern, schnappe ich mir schon mal die Zwiebel. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich muss immer ein bisschen seufzen, wenn ich Zwiebeln schneide – nicht, weil ich traurig bin, sondern weil mir die Tränen kommen. Ich hab schon alles ausprobiert: kaltes Wasser, scharfe Messer, sogar Taucherbrille – aber irgendwie weine ich immer. Na ja, gehört halt dazu. Ich schäle also die Zwiebel, halbiere sie und schneide sie in grobe Würfel. Nicht zu fein, ich mag es, wenn man später noch richtige Stücke im Essen hat.

Die Paprikaschoten – eine gelbe, eine grüne, das ist wichtig für die Farbe und den Geschmack – wasche ich gründlich, schneide sie auf und entferne die Kerne und das Weiße. Dann schneide ich sie in kleine Würfel, so ungefähr fingernagelgroß. Währenddessen hole ich die Cevapcici aus dem Tiefkühler – oder wenn ich Zeit habe, mache ich sie auch mal frisch, aber ehrlich gesagt, meistens bin ich froh, wenn es schnell geht. Ich lasse sie kurz antauen, damit ich sie besser schneiden kann, und schneide sie dann in mundgerechte Stücke. Das ist wichtig, weil sie sich später schön mit der Paprika und dem Ajvar vermischen sollen.

Jetzt wird’s heiß! Ich heize eine große Pfanne auf – am liebsten nehme ich meine alte, gusseiserne Pfanne, die hab ich schon ewig, und sie hat irgendwie Charakter, verstehst du? Wenn die Pfanne richtig schön heiß ist, gebe ich die Cevapcici rein und brate sie rundherum an, bis sie schön gebräunt sind. Das riecht schon so gut, dass meistens einer meiner Jungs in die Küche schleicht und fragt: „Was gibt’s zu essen, Mama?“ Ich grinse dann immer und sage: „Lass dich überraschen.“ Wenn die Cevapcici Farbe bekommen haben, kommen die Zwiebeln dazu. Die brate ich kurz mit an, bis sie glasig sind – nicht zu dunkel, sonst wird’s bitter. Dann kommen die Paprikawürfel rein, und jetzt wird’s bunt! Ich liebe diesen Moment, wenn die Farben in der Pfanne leuchten und sich die Aromen langsam vermischen.
Nach ein paar Minuten, wenn die Paprika leicht weich geworden ist, gebe ich das Glas Ajvar dazu. Oh, dieser Duft – herrlich! Ich nehme meistens die milde Variante, weil die Kinder es nicht so scharf mögen, aber wenn du es gerne feurig hast, kannst du auch die scharfe Variante nehmen. Alles gut umrühren, sodass die Sauce schön die Cevapcici und das Gemüse umhüllt. Dann kommt der Zucker ins Spiel – das ist Dragicas Geheimtipp. Ein Esslöffel Zucker rundet den Geschmack ab und macht die Sauce noch aromatischer. Du wirst es lieben, versprochen!

Während die Pfanne vor sich hinblubbert, gieße ich die Nudeln ab und gebe sie zurück in den Topf. Dann kippe ich die ganze Paprikapfanne darüber und rühre alles gut durch. Es duftet jetzt so intensiv, dass meistens die ganze Familie schon um den Tisch herumschleicht und es kaum erwarten kann, endlich loszulegen. Ich lasse die Nudeln mit der Sauce nur noch kurz erwärmen, nicht zu lange, damit sie schön saftig bleiben.
Dann wird serviert – am besten gleich aus der großen Pfanne, jeder nimmt sich selbst, und wir sitzen zusammen am Tisch, lachen, erzählen, und genießen einfach diesen Moment. Manchmal reiche ich noch einen kleinen gemischten Salat dazu, manchmal auch frisches Brot, aber ehrlich gesagt: Dieses Gericht braucht gar nicht viel drumherum. Es ist in sich so rund und lecker, dass man am liebsten nur noch schlemmen will.Ach, und noch ein kleiner Tipp am Rande: Wenn du Reste übrig hast (was selten passiert, aber manchmal bleibt doch ein kleiner Rest), kannst du sie am nächsten Tag wunderbar in der Pfanne aufwärmen – oder, das mache ich auch manchmal, in eine Auflaufform geben, mit etwas Käse bestreuen und kurz überbacken. Das schmeckt fast noch besser als frisch!So, das war’s auch schon. Ich hoffe, du hast jetzt Lust bekommen, diese jugoslawische Paprikapfanne auszuprobieren. Sie ist einfach, sie ist schnell, und sie ist unfassbar lecker. Und wenn du magst, schreib mir doch gerne in die Kommentare, wie sie dir gelungen ist – ich freue mich immer riesig über Feedback! Bis dahin: Guten Appetit und liebe Grüße aus meiner Küche!