Weißt du, manchmal gibt’s so Momente im Leben, da sitzt du einfach da, guckst aus dem Fenster oder blätterst durch irgendeine Zeitschrift, und plötzlich springt dir irgendwas ins Auge, was dich nicht mehr loslässt. So war das bei mir mit diesem Eier-Rätsel. Ich war eigentlich schon halb am Wegdösen, die Kinder im Bett, mein Mann vorm Fernseher, und ich sitz da mit meinem Tee, so halb auf der Couch zusammengesackt, und dann les ich diese Frage: „Du hast 6 Eier. Zwei zerbrichst du, zwei kochst du und zwei isst du. Wie viele Eier bleiben übrig?“ Und ich denk mir so: „Ja, was soll das denn jetzt?“ Klingt ja erstmal total einfach, ne? Also hab ich so drüber nachgedacht und gedacht: „Naja, wenn ich zwei kaputt mach, sind halt noch vier da. Wenn ich zwei koche, dann sind die halt gekocht. Und wenn ich zwei esse… hm, dann sind die halt weg?“ Aber irgendwie hat’s in meinem Kopf nicht so richtig Klick gemacht. Und dann saß ich da, wie so’n Depp, und hab angefangen, das aufzumalen – ehrlich, wie so’n Kind in der Schule, das seine Hausaufgaben macht.Also erstmal – 6 Eier. Ganz normal. Liegen da so auf’m Tisch, in so einem Eierkarton vielleicht, oder einfach lose in der Schüssel, wie man’s halt kennt. Dann – „zwei zerbrichst du“ – okay, also zwei sind jetzt kaputt, ne, so Rührei-mäßig vielleicht, die Schale kaputt, Eiweiß läuft raus, Eigelb schwappt da so rum. Aber die sind ja nicht weg, die sind ja nur kaputt. Dann „zwei kochst du“ – gut, also zwei kommen in den Topf, blubbern da so rum, werden hart. Und dann „zwei isst du“ – ja, dann sind die halt gegessen, weggefuttert. Aber jetzt die große Frage: Wie viele Eier bleiben übrig?
Ich mein, ganz ehrlich, im ersten Moment hab ich gedacht: „Na, keins mehr! Wenn ich zwei zerbreche, zwei koche und zwei esse, dann sind doch alle weg, oder?“ Aber dann dachte ich wieder: „Moment mal, das sind ja immer verschiedene Eier, oder?“ Und da fängt der Kopf an, zu rauchen. Ich hab meinen Mann gefragt – der saß da mit Chips in der Hand, guckt mich an, kaut so und sagt: „Hä? Was willst du jetzt mit deinen Eiern? Lass mich doch Fußball gucken.“ Typisch, ne? Aber mich hat’s nicht losgelassen.
Also hab ich’s mir nochmal genau aufgeschrieben. Sechs Eier. Zwei zerbrechen – das heißt, sie sind kaputt, aber immer noch da. Zwei kochen – die können ja auch die zerbrochenen sein, weil ich kann ja auch ein aufgeschlagenes Ei kochen, wie bei nem pochierten Ei. Zwei essen – das können dann die gekochten sein. Also bleiben vier Eier übrig, die ich nicht angefasst hab. Klingt verrückt, oder? Aber so ist es. Man denkt halt immer, jedes Mal sind’s neue Eier, aber eigentlich ist es ja eine Abfolge von Schritten, und manche Eier sind halt mehrfach betroffen – kaputt, gekocht, gegessen.
Und ich sag euch, dieses Rätsel hat mich echt so beschäftigt, dass ich angefangen hab, es den Kindern zu erzählen. Die haben mich angeguckt, als ob ich nicht mehr ganz richtig ticke – „Mama, was ist mit dir? Warum redest du über Eier?“ Aber dann haben sie sich auch reingesteigert – der Kleine hat gesagt: „Aber Mama, wenn die Eier kaputt sind, kann man die doch nicht mehr essen, oder?“ Und ich so: „Doch, kannst du, zum Beispiel als Rührei!“ Und dann ging das los mit dem Diskutieren – „Aber wenn man die isst, sind die dann noch da? Wenn ich ein gekochtes Ei esse, ist das dann weg?“ Und ich musste so lachen, weil ich dachte, ja genau, das ist doch der Witz an der ganzen Sache – du denkst, es ist weg, aber es bleibt halt ein Teil davon da, oder der Gedanke daran, oder was auch immer.
Und dann kam mein Mann wieder rein, so ganz trocken: „Ihr redet immer noch über Eier? Hellen, ehrlich jetzt?“ Und ich dachte: „Ja, echt jetzt, weil’s halt spannend ist.“ Weil manchmal sind’s ja die einfachsten Sachen, die einen so beschäftigen. Du denkst, du hast es verstanden, aber dann drehst du’s im Kopf noch zehnmal hin und her und merkst, es ist doch nicht so einfach.
Ich hab dann irgendwann angefangen, das mal aufzuschreiben – einfach so für mich, weil ich’s spannend fand. Hab so kleine Zeichnungen gemacht, so mit Eiern, kleinen Kringeln drumrum, was gekocht ist, was gegessen wurde – sah aus wie aus’m Kinderbuch, ehrlich. Aber so bin ich halt – wenn mich was packt, dann muss ich’s irgendwie rauslassen. Ich hab’s dann sogar meiner Freundin gezeigt, beim Kaffee, und die hat auch gesagt: „Hellen, du bist echt verrückt, aber irgendwie cool.“ Und dann saßen wir da, haben Eierkuchen gegessen und gelacht über dieses komische Rätsel, und ich hab gedacht: „Ja, genau das macht’s doch aus – dass man über sowas Simples lachen kann.“
Und ganz ehrlich, seitdem hab ich das Gefühl, ich seh Eier mit anderen Augen. Klingt doof, ich weiß, aber manchmal, wenn ich so’n Ei in der Hand hab, denk ich: „Du kleines Ding, du kannst mich ganz schön verwirren.“ Und dann muss ich lachen.
Also, falls du jetzt denkst: „Was soll das Ganze?“, probier’s mal selbst. Setz dich hin, überleg’s dir, erzähl’s jemandem – deinem Partner, deinen Kids, deiner Oma – und guck, was die sagen. Es ist echt witzig, wie viele Leute sich da vertun. Manche sagen: „Keins bleibt übrig.“ Andere sagen: „Alle sind weg.“ Aber die richtige Antwort ist eben: Vier bleiben übrig. Und das ist halt der Trick – dass man nicht immer gleich denkt: „Weg ist weg“, sondern dass man schaut, wie die Schritte zusammenhängen.
Ich glaub, solche Rätsel sind gut für den Kopf. Die bringen einen dazu, mal wieder anders zu denken, nicht so in diesem „Eins nach dem anderen“-Modus, sondern ein bisschen quer. Und ich find, das ist wichtig, gerade heutzutage, wo alles so schnell ist, alles so hektisch. Einfach mal kurz innehalten und über Eier nachdenken – warum nicht?
Also, lange Rede, kurzer Sinn: Wenn du das nächste Mal in der Küche stehst und Eier in der Hand hast, denk an mich und dieses komische Rätsel. Vielleicht lächelst du dann, so wie ich, und denkst: „Manchmal sind’s die kleinen Sachen, die den Tag besonders machen.“