20.07.2025

Die Rache wurde eiskalt serviert

Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passieren würde – und doch war es eines Tages bittere Realität. Ganz zufällig erfuhr ich, dass mein Mann seit über einem halben Jahr eine Affäre hatte. Mit einer Kollegin aus seiner Firma. Immer wenn ich beruflich unterwegs war – was nicht selten vorkommt – nutzten die beiden unser Zuhause als ihr geheimes Versteck. Eine Nachbarin hat mich schließlich eingeweiht.

Ich arbeite als Innenarchitektin in einem renommierten Büro und betreue viele Projekte in ganz Süddeutschland, oft auch in ländlichen Regionen. Deshalb bin ich unter der Woche öfter mal für ein oder zwei Tage auf Geschäftsreise. Mein Mann wusste das natürlich – und er wusste es zu nutzen.

Die beiden trafen sich heimlich, immer mit ein bisschen zeitlichem Abstand, damit es nicht auffällt. Aber unsere Nachbarin, eine ältere Dame mit Blick fürs Detail, bemerkte, dass die „Kollegin“ meines Mannes regelmäßig etwa 15 Minuten nach meiner Abfahrt ins Haus ging. Sie wohnt zwei Straßen weiter, und der Zufall wollte es, dass sie sie mehrfach genau zu diesen Zeiten sah.

Zuerst wollte ich es nicht glauben. Doch als ich dann selbst eines Abends überraschend zurückkam und ihr Auto in der Nähe parkte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich war außer mir – aber ich beschloss, mich zu beherrschen. Ein einfaches Ende per Trennung wäre zu leicht gewesen. Ich wollte, dass er nie vergisst, was er mir angetan hat.

Sechs Tage später stand sein Geburtstag an. Das Schicksal meinte es gut mit mir. Ich sagte ihm, ich müsse den ganzen Tag für ein Projekt nach Baden-Württemberg fahren – wir könnten seinen Geburtstag erst spät am Abend feiern. Natürlich tat ich das nicht.

Am Tag zuvor entdeckte ich in seinem Kofferraum eine Einkaufstasche: Champagner, Pralinen und ein aufwendig verpacktes, sündhaft teures Dessous-Set – das ganz sicher nicht meine Größe war. Mir war sofort klar, mit wem und wie er feiern wollte.

Ich schmiedete einen Plan. Ich rief seine Eltern an, seine Schwester mit Ehemann, ein paar enge Freunde – und schlug vor, ihm eine Überraschungsparty zu schmeißen. Mit Kuchen, Wunderkerzen, Konfetti – und allem, was dazugehört. Ich bat alle, still zu halten und nichts zu verraten. Seine Schwester sollte alles mit dem Handy filmen.

Am Tag seines Geburtstags versammelten wir uns heimlich auf dem Treppenabsatz vor unserer Wohnung. Ich schloss mit meinem Schlüssel auf – und ließ die Gäste als Erste eintreten.

Wir platzten mitten in den “besonderen Moment” hinein – mit lauten Glückwünschen, brennenden Kerzen, Sektkorken und Luftschlangen…

Ich selbst sagte kein Wort. Ich drehte mich einfach um und ging.

Später erzählten mir die Freunde, dass seine Geliebte halbnackt in den Kleiderschrank geflüchtet war. Und seine Mutter – eine sonst so ruhige Frau – soll ihn im Affekt mit dem Geburtstagskuchen beworfen haben, während er nackt und vollkommen panisch im Wohnzimmer stand.

Viele würden sagen, das sei übertrieben. Vielleicht sogar grausam. Aber ich bereue nichts. Kein bisschen. Ich habe mich sofort scheiden lassen – trotz seiner flehentlichen Entschuldigungen, der Tränen, der Versprechungen. Für mich war an diesem Tag etwas gestorben. Respekt. Vertrauen. Liebe.

Heute bin ich frei. Und ich bin froh, dass ich damals nicht einfach nur gegangen bin – sondern ein klares, unvergessliches Zeichen gesetzt habe.