08.07.2025

Deftige Erbsensuppe wie früher bei Oma – ein Rezept mit Seele

Wenn es draußen kalt, grau und ungemütlich wird, gibt es für mich kaum etwas Wohltuenderes als eine dampfende Schüssel Erbsensuppe. Und ich meine nicht irgendeine – sondern die, die schon meine Oma gekocht hat. Eine Suppe, die nach Kindheit schmeckt, nach Holztisch, nach selbstgebackenem Brot und dampfenden Brillen. Eine Erbsensuppe, die nicht nur satt, sondern auch zufrieden macht.

Meine Oma kam aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Kassel. Ihre Küche war klein, aber immer warm. Ich erinnere mich an Nachmittage, an denen es draußen schneite, während drinnen der große Suppentopf leise vor sich hin blubberte. Es duftete nach Sellerie, nach Speck, nach Geduld. Denn ja, eine gute Erbsensuppe braucht vor allem eines: Zeit.

Heute teile ich mit euch dieses einfache, aber herrlich herzhafte Rezept. Ich habe es leicht modernisiert, aber die Seele bleibt die gleiche.


Zutaten für ca. 4–6 Portionen:

  • 500 g getrocknete grüne oder gelbe Erbsen
  • 1 große Zwiebel, gewürfelt
  • 2 Möhren, gewürfelt
  • 2 Kartoffeln, gewürfelt
  • 100 g Sellerie, gewürfelt
  • 150 g durchwachsener Speck, gewürfelt
  • 1 Knoblauchzehe, gehackt
  • 2 Liter Gemüsebrühe
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL getrockneter Thymian
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • Einige Würstchen (z. B. Wiener oder Mettwürstchen) nach Belieben
  • Frische Petersilie zum Garnieren

Zubereitung:

  1. Erbsen vorbereiten: Die getrockneten Erbsen gründlich waschen und in reichlich Wasser über Nacht einweichen. Am nächsten Tag das Wasser abgießen und die Erbsen nochmals abspülen.
  2. Speck und Basis anbraten: Den gewürfelten Speck in einem großen Topf bei mittlerer Hitze anbraten, bis er leicht knusprig ist. Dann Zwiebel und Knoblauch zugeben und glasig dünsten.
  3. Gemüse dazugeben: Möhren, Kartoffeln und Sellerie in den Topf geben und kurz mit anbraten.
  4. Suppe aufsetzen: Die vorbereiteten Erbsen, Gemüsebrühe, Lorbeerblatt und Thymian hinzufügen. Alles zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und zugedeckt ca. 1–2 Stunden leise köcheln lassen. Gelegentlich umrühren.
  5. Würzen und verfeinern: Wenn die Erbsen und das Gemüse weich sind, die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer mag, gibt nun die Würstchen hinein und lässt sie einige Minuten mitziehen.
  6. Servieren: Das Lorbeerblatt entfernen. Die Suppe mit frischer Petersilie garnieren und mit Brot oder Brötchen servieren.

Warum ich dieses Rezept so liebe: Weil es mehr ist als nur Suppe. Es ist ein Stück Vergangenheit. Ein Duft, der Erinnerungen wachruft. Ein Geschmack, der Geborgenheit schenkt. Und es zeigt, wie mit einfachen Zutaten, ein bisschen Zeit und viel Liebe etwas Wunderbares entstehen kann.

Tipp aus meiner Küche:

  • Wer es besonders cremig mag, kann einen Teil der Suppe am Ende mit dem Pürierstab grob anmixen.
  • Vegetarische Variante? Speck und Würstchen weglassen, dafür etwas Räuchertofu anbraten.
  • Am nächsten Tag schmeckt die Suppe sogar noch besser – also gerne auf Vorrat kochen!

Diese Erbsensuppe ist nicht modisch, nicht fancy, nicht trendig. Aber sie ist ehrlich. Und manchmal ist das alles, was man braucht.