Also, ich muss dir was erzählen, weil ich da neulich echt so drüber nachgedacht hab, als ich wieder mal im Supermarkt war und vor dem Eierregal stand. Da gibt’s ja wirklich alles – die günstigen Eier aus Bodenhaltung, die aus Freilandhaltung, Bio-Eier, Eier in so fancy Verpackungen mit bunten Hühnern drauf, als ob die direkt vom Land kommen, und die Preise sind manchmal echt der Wahnsinn. Da fragt man sich schon: Lohnt sich das wirklich, mehr Geld für Freilandeier auszugeben, oder ist das alles nur Marketing und so’n Trick, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen? Ich hab mir dann gedacht, komm, ich guck mir das mal genauer an und hab ein bisschen rumgefragt, ein paar Sachen ausprobiert, mit meiner Tante geredet, die selbst Hühner im Garten hat, und ja, was soll ich sagen – es ist nicht alles schwarz und weiß, aber ich glaub, ich hab da so ein bisschen das Geheimnis von diesen Freilandhühnern rausgefunden.
Also erstmal, wenn man an Freilandhühner denkt, hat man ja direkt so ein Bild im Kopf, oder? So eine grüne Wiese, ein kleiner Stall, die Hühner laufen fröhlich draußen rum, picken hier, scharren da, legen ihre Eier ganz entspannt, haben ein gutes Leben. Und ja, in vielen Fällen stimmt das auch. Hühner, die wirklich draußen rumlaufen können, haben einfach ein anderes Leben als die armen Tiere in der Käfighaltung, die in winzigen Boxen sitzen, sich kaum bewegen können und ihr Futter nur aus so komischen Pellets kriegen, meist mit viel Mais und Soja, einfach, weil’s billig ist und schnell geht. Da ist nix mit natürlicher Ernährung, nix mit frischer Luft und Sonne. Und das, finde ich, macht schon einen Unterschied – für die Hühner, klar, aber eben auch für die Qualität der Eier.
Wenn Hühner draußen sind, können sie sich ihr Futter teilweise selbst suchen. Die picken dann Gras, kleine Käfer, Würmer, ein bisschen Erde – alles, was sie finden. Das ist für die Hühner natürlich viel abwechslungsreicher als nur Mais und Soja aus dem Trog. Und dieses natürliche Futter, das wirkt sich halt auch auf die Eier aus. Die Dotterfarbe ist zum Beispiel oft intensiver, richtig schön orange, und nicht so blassgelb wie bei vielen Billigeiern. Das ist natürlich kein perfekter Qualitätsnachweis, aber ich finde schon, dass es ein Indiz ist. Meine Tante sagt immer: Wenn der Dotter leuchtet wie die Sonne, dann weißt du, dass das Huhn draußen war. Und ich glaube, da ist echt was dran.
Aber es geht nicht nur um die Farbe. Es gibt Studien – ja, ich weiß, ich soll keine Quellen nennen, also sagen wir einfach, man hat’s rausgefunden –, dass Eier von Freilandhühnern mehr Omega-3-Fettsäuren enthalten und mehr Vitamin D. Das liegt wohl daran, dass die Hühner Sonnenlicht bekommen und sich natürlicher ernähren. Und Vitamin D – das wissen wir alle – ist superwichtig, gerade hier in Deutschland, wo wir so viele Monate graues Wetter haben. Wenn die Hühner draußen in der Sonne rumlaufen, produzieren sie Vitamin D, und das geht dann auch in die Eier. Genauso mit den Omega-3-Fettsäuren, die gut fürs Herz sind. Die sind in Gras und Insekten drin, die die Hühner draußen fressen, und eben nicht in Mais oder Soja.
Was mich auch immer beschäftigt hat: Warum sind Freilandeier eigentlich so viel teurer? Klar, die Haltungsform kostet mehr. Die Bauern brauchen mehr Platz, müssen den Hühnern Auslauf bieten, haben mehr Aufwand mit dem Futter und der Pflege. Das Futter ist teurer, weil’s nicht einfach nur billiges Sojamehl ist, und die Tiere leben auch länger, weil sie nicht so auf Masse gezüchtet werden. Aber ich find, wenn man’s mal so durchdenkt, ist es schon gerechtfertigt. Man zahlt halt nicht nur für das Ei, sondern auch für bessere Lebensbedingungen der Tiere und letztlich auch für seine eigene Gesundheit, weil die Eier einfach nährstoffreicher sind.
Viele sagen ja, ach, das bisschen mehr Omega-3, das macht doch keinen Unterschied. Aber wenn man das regelmäßig isst, dann summiert sich das. Und mal ehrlich – wenn ich ein paar Euro mehr zahle, aber weiß, dass die Hühner, die meine Eier legen, nicht in so einer riesigen Halle zusammengepfercht werden, sondern wenigstens ein bisschen Sonne auf dem Rücken haben, dann hab ich da echt ein besseres Gefühl. Meine Tante sagt immer: „Lieber weniger essen, aber dafür besser.“ Und da hat sie recht. Ich kauf auch nicht jeden Tag Freilandeier, manchmal greif ich auch zu den günstigeren, wenn’s einfach sein muss, aber wenn ich’s mir leisten kann, dann nehm ich die guten, weil ich weiß, das lohnt sich langfristig.
Man muss aber auch ehrlich sein: Nicht jedes Ei, das als Freilandei verkauft wird, kommt von einem glücklichen Huhn, das den ganzen Tag über die Wiese hüpft. Es gibt Betriebe, die haben zwar einen Auslauf, aber der ist so mini, dass die meisten Hühner da gar nicht rausgehen, weil sie Angst haben, oder weil sie gar nicht wissen, wie das geht. Hühner sind nämlich nicht automatisch draußen, nur weil sie die Möglichkeit haben. Manche bleiben lieber im Stall, besonders, wenn sie’s nicht von klein auf kennen. Meine Tante hat ihre Hühner von Anfang an draußen gehabt, die rennen raus, sobald man die Tür aufmacht, aber in größeren Betrieben ist das nicht immer so.
Und dann gibt’s auch noch die Sache mit der Werbung. Nur weil ein Ei als „Freilandei“ verkauft wird und auf der Packung ein glückliches Huhn abgebildet ist, heißt das noch lange nicht, dass die Tiere ein tolles Leben haben. Manche Packungen sind echt so gestaltet, dass man denkt, die Hühner hätten ihr eigenes kleines Paradies, aber in Wahrheit ist das manchmal gar nicht so. Deswegen find ich’s auch wichtig, regionale Eier zu kaufen, am besten vom Hof nebenan, wo man weiß, wie die Tiere leben. Ich hab hier in der Nähe so einen kleinen Hofladen, die haben ihre Hühner draußen, man kann direkt sehen, wie die scharren und picken, und wenn man dann die Eier kauft, hat man einfach ein gutes Gefühl. Die Eier kosten ein bisschen mehr, klar, aber dafür weiß ich, was ich da kaufe.
Und ganz ehrlich – schmecken tun die auch besser. Ich hab mal den Test gemacht, hab ein Spiegelei aus einem Supermarktei und eins aus einem Freilandei vom Hof nebeneinander auf den Teller gemacht. Man sieht schon den Unterschied – die Farbe vom Dotter, die Konsistenz, und auch der Geschmack ist intensiver, fast ein bisschen nussig. Ist natürlich alles subjektiv, aber ich finde, man merkt das. Meine Kinder sagen auch immer: „Mama, mach die Eier mit dem orangenen Dotter!“ Die wissen also schon Bescheid.
Was mir auch wichtig ist: Wenn man Freilandeier kauft, unterstützt man auch kleinere Betriebe, die oft noch nach traditioneller Art arbeiten. Das ist gut für die Region, für die Umwelt, weil die Transportwege kürzer sind, und es ist auch irgendwie schön, wenn man weiß, dass das Geld in der Nähe bleibt und nicht an irgendeinen riesigen Konzern geht, der nur auf Profit aus ist. Ich find, das ist so ein Kreislauf – wenn wir bewusster einkaufen, dann fördern wir automatisch die Landwirtschaft, die wir eigentlich alle wollen: weniger Massenproduktion, mehr Tierwohl, bessere Qualität.
Und noch ein Punkt: Die Schalen von Freilandeiern sind oft dicker. Klingt jetzt vielleicht seltsam, aber das ist mir echt aufgefallen. Wenn ich die Eier aufschlage, merke ich, dass die Schalen stabiler sind. Das liegt wohl auch an der Ernährung der Hühner, weil sie mehr Kalzium aus natürlichem Futter bekommen. Und dickere Schalen heißen oft auch, dass die Eier länger frisch bleiben, also auch da ein kleiner Vorteil.
Also, unterm Strich kann ich nur sagen: Ja, Freilandeier kosten mehr, aber sie sind es wert. Für die Hühner, für die eigene Gesundheit, für die Umwelt. Jeder Euro, den man in bessere Lebensmittel steckt, ist eine Investition in die eigene Gesundheit und ins Tierwohl. Muss nicht immer Bio sein, Freiland ist schon ein super Schritt. Und wer noch einen draufsetzen will, kauft direkt beim Bauern, da weiß man, was man bekommt.
Ich hoffe, du hast jetzt auch ein bisschen Lust bekommen, mal genauer hinzuschauen, wo deine Eier herkommen. Manchmal denkt man ja, ach, das bisschen macht doch keinen Unterschied – aber doch, es macht einen Unterschied, und zwar einen großen. Für die Hühner, für uns, für die Zukunft. Also, wenn du das nächste Mal im Supermarkt stehst, überleg einfach kurz: Will ich billig, oder will ich gut? Die Entscheidung liegt bei dir.