Manchmal frage ich mich, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass wir beim Kochen immer alles so kompliziert machen. Früher, als ich noch klein war, stand ich oft in der Küche bei meiner Mutter. Sie hat nie großartig Rezepte aufgeschrieben oder stundenlang darüber nachgedacht, was heute auf den Tisch kommt. Es gab einfach das, was da war – und das war meistens ziemlich einfach, aber dafür immer mit Liebe gemacht. Heute hingegen… ich ertappe mich dabei, wie ich stundenlang auf Pinterest oder Food-Blogs herumstöbere, auf der Suche nach DEM perfekten Rezept, das nicht nur gut aussieht, sondern auch noch gesund ist und – wenn’s geht – wenig Kohlenhydrate enthält.So kam ich irgendwann auf die Idee, es mal wieder ganz simpel zu halten: Ein gutes Stück Hähnchenbrust, knackiges Gemüse aus dem Ofen und ein Klecks selbstgemachte Kräuterbutter obendrauf. Mehr braucht es oft gar nicht, um glücklich und satt zu werden.
Ganz ehrlich, ich bin jetzt nicht die, die sich strikt an Diäten hält oder jeden Tag ihre Kalorien zählt. Aber ich hab irgendwann gemerkt: Wenn ich abends weniger Kohlenhydrate esse, fühle ich mich einfach besser. Keine Völlegefühl, kein aufgeblähter Bauch, kein „Boah, ich muss mich jetzt aufs Sofa legen und kann mich nicht mehr bewegen“-Gefühl. Stattdessen bin ich satt, aber nicht müde – und das ist ein riesiger Unterschied.Low Carb bedeutet ja nicht „gar keine Kohlenhydrate“, sondern einfach ein bisschen weniger davon – und vor allem: bewusster essen. Statt einer großen Portion Pasta gibt’s eben mal Zucchini-Nudeln, statt Kartoffeln lieber gebackenes Gemüse. Und statt Brot abends eben einen Teller mit Käse, ein paar Nüssen und etwas Rohkost. Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen.
Mein einfaches Rezept für Hähnchenbrust mit Ofengemüse und Kräuterbutter
Jetzt aber genug gequatscht – hier kommt mein absolutes Wohlfühl-Rezept. Das Schöne daran: Es ist super flexibel, du kannst es mit dem Gemüse machen, das du gerade im Kühlschrank hast, und auch bei den Gewürzen variieren.
Zutaten für 4 Personen
- 4 Hähnchenbrustfilets (je ca. 150-200 g)
- 3 Möhren
- 2 Zucchini
- 2 Paprikaschoten (rot und gelb)
- 1 rote Zwiebel
- 100 g kleine Cocktailtomaten
- 2-3 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer, Paprika edelsüß, Knoblauchgranulat
-
Für die Kräuterbutter:
- 100 g weiche Butter
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- frische Petersilie, Schnittlauch und ein bisschen Thymian, fein gehackt
- Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft
Vorbereitung:
Die Kräuterbutter kannst du super schon vorher machen. Einfach die weiche Butter mit den gehackten Kräutern, dem Knoblauch, Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft vermengen, in Frischhaltefolie rollen und in den Kühlschrank legen. Glaub mir, wenn die Butter schön durchgezogen ist, schmeckt sie nochmal doppelt so gut.
Schritt-für-Schritt Anleitung – so gelingt’s ganz entspannt
Das Gemüse vorbereiten
Möhren schälen und in Stifte schneiden, Zucchini in halbe Scheiben, Paprika entkernen und in Streifen. Die Zwiebel in Spalten schneiden – das gibt später richtig schönes Aroma. Die Tomaten lasse ich ganz, die platzen im Ofen so schön auf. Alles zusammen in eine große Schüssel geben, mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen, gut durchmischen und auf ein Backblech mit Backpapier verteilen.
Ab in den Ofen
Das Gemüse bei 200 Grad Umluft etwa 25-30 Minuten backen, bis es schön gebräunt und weich ist. Zwischendurch ruhig einmal wenden – so bekommt es von allen Seiten Röstaromen.
Die Hähnchenbrust braten
Während das Gemüse im Ofen ist, kümmerst du dich um die Hähnchenbrust. Ich tupfe sie immer gut mit Küchenpapier ab, dann wird sie schön knusprig. Danach salzen, pfeffern und mit etwas Paprika bestreuen. In einer Pfanne (am besten Gusseisen) 1 EL Olivenöl erhitzen und die Hähnchenfilets von jeder Seite ca. 5-6 Minuten braten – je nach Dicke. Sie sollen außen schön goldbraun sein und innen saftig.Kleiner Trick: Wenn du magst, kannst du die Hähnchenbrust nach dem Anbraten in etwas Butter fertig garen lassen. Einfach ein Stück Kräuterbutter mit in die Pfanne geben, zerlassen lassen und das Fleisch darin wenden. Das gibt so ein tolles Aroma – hach, ich liebe das!
Anrichten und genießen
Jetzt kommt der beste Teil: Gemüse aus dem Ofen holen, auf Teller verteilen, Hähnchenbrust drauflegen und ein schönes Stück Kräuterbutter obendrauf. Sobald die Butter schmilzt und sich über das Fleisch zieht… das ist einfach ein Gedicht.
Meine Tipps und Gedanken dazu
Manchmal, wenn ich in der Küche stehe, denke ich mir: Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht? Klar, ich liebe es, neue Rezepte auszuprobieren, aber so eine einfache Hähnchenpfanne ist für mich der Inbegriff von ehrlichem Essen. Kein Chichi, keine abgefahrenen Zutaten – einfach gutes, frisches Essen.Die Kombination aus dem zarten Hähnchen, dem leicht süßlichen, gebackenen Gemüse und der aromatischen Kräuterbutter ist einfach unschlagbar. Und weißt du was? Ich mach meistens gleich ein bisschen mehr Gemüse – das schmeckt auch am nächsten Tag noch super. Einfach kalt essen oder nochmal kurz in der Pfanne anwärmen.
Variationen gefällig?
Du magst keinen Knoblauch? Lass ihn weg oder nimm stattdessen ein bisschen Zitronenschale – das gibt einen frischen Kick.
Du willst es noch würziger? Probier mal Rosmarin oder Thymian aufs Gemüse – das duftet herrlich.
Für Vegetarier: Lass die Hähnchenbrust weg und nimm stattdessen Halloumi oder gebackenen Feta – passt perfekt.