20.07.2025

Gefüllte Paprika wie bei meiner Urgroßmutter – einfach, sättigend und voller Erinnerung

Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Urgroßmutter diese gefüllten Paprika gemacht hat. Es war kein besonderes Essen im festlichen Sinn, aber irgendwie doch etwas, worauf wir uns alle gefreut haben. Wenn ich nach der Schule zu ihr kam, roch das ganze Haus nach diesem typischen Paprika-Tomatenduft, der sich durch jede Ritze zog. Es war ein warmer, ruhiger Geruch, der irgendwie sagte: “Du bist jetzt zu Hause.” Sie stand dann schon in ihrer kleinen Küche, die Schürze umgebunden, der Topf dampfte, und sie sagte nur: “Es gibt Paprika.” Mehr brauchte es nicht.

Ich habe das Rezept nie richtig aufgeschrieben bekommen. Sie hat nie etwas abgewogen oder abgemessen. Alles war „nach Gefühl“. Ich habe versucht, das Ganze irgendwie festzuhalten, damit ich es weitergeben kann. Vielleicht ist es nicht ganz so wie früher – aber es kommt ziemlich nah dran.

Ich koche zuerst Reis. Nicht zu weich, er soll später in der Füllung noch etwas Biss haben. In der Zwischenzeit hacke ich eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe fein. Das kommt zusammen mit dem gekochten Reis, einem Ei, Salz, Pfeffer und etwas Paprikapulver zum Hackfleisch. Ich nehme meistens gemischtes Hack. Alles gut durchkneten – ruhig mit den Händen, damit es eine gleichmäßige Masse ergibt. Dann nehme ich die Spitzpaprika, gelbe, wenn ich welche finde, weil sie etwas milder sind. Die schneide ich oben auf, entferne die Kerne und fülle sie mit der Hackmasse. Was übrig bleibt, forme ich zu kleinen Bällchen – bei uns waren die immer fast das Beste daran.

Für die Sauce lasse ich in einem großen Topf Butter schmelzen, gebe Mehl dazu und rühre, bis es leicht Farbe annimmt. Dann kommt die Gemüsebrühe rein – nicht alles auf einmal, damit sich keine Klümpchen bilden. Tomatenmark dazu, aufkochen lassen. Dann etwas Salz, Pfeffer und eine Prise Zucker – das rundet den Geschmack ab. Die Sauce soll nicht zu dünn sein, aber auch nicht schwer. Eher samtig.

Dann lege ich die gefüllten Paprika und die kleinen Bällchen in die Sauce. Deckel drauf, und dann lasse ich alles bei niedriger Hitze etwa 35 Minuten schmoren. Manchmal mache ich es auch im Backofen – je nachdem, wie viel Platz ich auf dem Herd habe. Am Ende ist das Fleisch schön durch, die Paprika weich, aber nicht zerfallen, und die Sauce hat diesen typischen Geschmack, den ich von früher kenne.

Als Beilage gibt es bei uns immer noch etwas Reis. Nicht viel, aber genug, um die Sauce gut aufzunehmen. Man kann auch Kartoffeln dazu essen, aber das habe ich nie gemacht. Für mich gehört Reis einfach dazu.

Es ist kein modernes Gericht, und es sieht auch nicht besonders aus. Aber es ist ein Essen, das satt macht, wärmt und irgendwie an etwas erinnert. Ich koche es nicht oft – aber wenn ich es tue, dann nehme ich mir Zeit dafür. Und jedes Mal, wenn ich diese gefüllten Paprika auf den Tisch stelle, habe ich das Gefühl, dass meine Urgroßmutter noch ein bisschen mit am Tisch sitzt.