08.07.2025

Wie diese Kurkuma-Hühnersuppe meine Familie durch den Winter gebracht hat – und warum sie jetzt unser Hausmittel Nr. 1 ist

Es gibt diese Rezepte, die kommen nicht aus einem Kochbuch, sondern aus dem echten Leben. Bei uns war die Kurkuma-Hühnersuppe eines davon. Sie war nie geplant, sie war eine Mischung aus Erkältung, leerem Kühlschrank und einem Anruf meiner Schwester: „Probier’s mal mit Kurkuma – hilft gegen alles, sagt Oma.“ Ich stand mit laufender Nase in der Küche, die Kinder waren krank, mein Mann klagte über Gliederschmerzen und ich hatte ehrlich gesagt keine Kraft, lange in der Küche zu stehen. Aber Suppe geht ja immer. Und so entstand mein eigenes Rezept für diese goldene Wunderbrühe – aus dem Bauch heraus, aber inzwischen mit fester Routine.

Zutaten:
– 450 g Hühnerfleisch (am besten mit Knochen, z. B. Keulen oder Brust mit Haut)
– 150 g Zwiebeln, fein gehackt
– 200 g Karotten, in Scheiben geschnitten
– 150 g Sellerie (Stangen), ebenfalls in Scheiben
– 3 Knoblauchzehen, fein gehackt
– 25 g frischer Ingwer, gerieben
– 5 g Kurkumapulver (ca. 1 TL)
– 1,5 Liter Hühnerbrühe (selbstgemacht oder gute Bio-Variante)
– Salz und Pfeffer nach Geschmack
– Frische Petersilie zum Garnieren

An diesem Tag hatte ich noch ein paar Hühnerteile im Gefrierfach. Die Brühe kam aus einem Glas, das ich vor ein paar Wochen selbst eingekocht hatte – glücklicherweise. Zwiebeln, Karotten, Sellerie – das war alles noch da. Es war genau dieses klassische „Gemüsedreieck“, mit dem jede gute Suppe beginnt.
Ich erhitzte etwas Öl im großen Suppentopf, schnitt die Zwiebel, die Karotten, den Sellerie – nicht zu fein, nicht zu grob, einfach so, wie es eben passt, wenn es schnell gehen muss. Ich ließ das Gemüse sanft anschwitzen, bis der Duft durch die Küche zog. Dann kam der Knoblauch dazu und der frisch geriebene Ingwer – schon da spürte ich, wie es in der Nase kitzelte. Kurkuma folgte kurz danach. Und ich sag’s euch: Sobald Kurkuma auf heiße Butter oder Öl trifft, entfaltet sich dieser warme, leicht erdige Duft, der einfach sofort beruhigt.
Das Hühnerfleisch hab ich leicht angebraten – nur so, dass es ein wenig Farbe bekam – und dann mit der Brühe aufgegossen. Als alles zu köcheln begann, setzte ich mich kurz an den Küchentisch und hörte einfach nur dem Blubbern zu. Es war, als ob die Suppe die ganze Wohnung reinigte. Die Wärme, der Duft – das allein war schon ein Trost.
Nach etwa 30 Minuten nahm ich das Fleisch heraus, ließ es kurz abkühlen und zupfte es dann mit zwei Gabeln auseinander. Kein großer Aufwand. Die Kinder schnupperten inzwischen neugierig in die Küche und fragten: „Was riecht hier so komisch-gut?“ Ich grinste nur: „Das ist Medizin, die schmeckt.“

Ich gab das zerkleinerte Fleisch wieder in die Brühe zurück, schmeckte alles mit Salz und Pfeffer ab – und servierte die Suppe heiß, mit einem kleinen Klecks frischer Petersilie obendrauf.
Was soll ich sagen? Es war nicht nur lecker, es war… wohltuend. Mein Mann nannte es „Gold in der Schüssel“. Die Kinder wollten am nächsten Tag Reste mit in die Schule nehmen. Und ich? Ich war ein kleines bisschen stolz, dass aus der Not eine neue Lieblingssuppe geworden war.

Seitdem koche ich diese Suppe regelmäßig – nicht nur, wenn jemand krank ist. Kurkuma wirkt entzündungshemmend, Ingwer unterstützt das Immunsystem, Knoblauch ist antibakteriell – und das Huhn sorgt für Energie und ein gutes Bauchgefühl. Es ist nicht einfach nur eine Suppe. Es ist ein Stück Fürsorge.
Wenn ich heute spüre, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, oder wenn ich einfach einen langen, stressigen Tag hatte, dann weiß ich: Diese Suppe hilft. Nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Sie wärmt von innen, beruhigt den Magen und gibt einem das Gefühl, dass alles wieder gut wird.
Ich habe sie sogar schon meiner Freundin geschickt – per Thermoskanne, als sie sich nach einer OP erholen musste. Ihre Nachricht am Abend: „Ich weiß nicht, was da drin ist – aber es wirkt.“
Tja. Manchmal braucht es keine Tabletten, sondern nur einen Löffel warme, selbstgemachte Suppe. Und wenn Kurkuma und Ingwer drin sind, dann ist es eben nicht nur lecker, sondern auch richtig gut für dich. Probier sie aus – vielleicht wird sie auch für dich mehr als nur ein einfaches Rezept. Vielleicht wird sie dein kleines Hausmittel im Alltag. Bei uns ist sie das längst.