Also ich sag’s dir gleich, ich war nie die Sportliche, nie die, die Kalorien gezählt hat oder jeden Tag im Fitnessstudio steht. Ich war eher die, die abends nach dem stressigen Alltag mit zwei Kindern und einem Mann, der nie das macht, was man ihm sagt, einfach nur noch was Schnelles essen wollte. Und dann? Zack, wieder 2 Kilo mehr auf der Waage. Ich hab lange mit mir gehadert, echt. Diäten ausprobiert, gefastet, Shakes getrunken, sogar diese fiesen Kohlsuppen… Aber nichts hat mich langfristig glücklich gemacht – oder satt.
Und dann kam irgendwann der Moment, so ein typischer Frustmoment. Ich stand in der Umkleide in so nem günstigen Klamottenladen, weißt du, wo alles so aussieht, als wär’s für Teenies gedacht – und da passt mir keine Jeans. Gar keine. Nicht mal in Größe 44, obwohl ich vorher 42 getragen hatte. Ich bin da fast heulend raus und hab mir geschworen: „Jetzt ist Schluss. Ich muss was ändern.“ Aber ich wollte nicht wieder irgendwas anfangen, was ich eh nicht durchziehe. Kein Hardcore-Sport, keine Pillen, nix mit Hungern.
Und da hat mir ne Freundin was erzählt, was ich vorher immer abgetan hab: „Weniger Kohlenhydrate – das ist alles. Du musst nicht hungern, du musst nur wissen, was du isst.“ Ich war erst skeptisch, weil… naja, ich liebe Brot. Und Pasta. Und Kuchen. Und nochmal Brot. Aber dann hab ich’s einfach mal versucht – mein eigenes kleines Low-Carb-Experiment. Und weißt du was? Nach 3 Wochen waren 4 Kilo runter. Nach 6 Wochen ganze 7 Kilo. Und ich hab nie das Gefühl gehabt, mich gequält zu haben.
Wie das ging? Tja, nicht perfekt. Aber ehrlich. Und so:
Ich hab angefangen, morgens statt Brötchen einfach Chia-Pudding zu essen. Klingt fancy, ist aber eigentlich simpel. Chia-Samen in Kokosmilch oder Mandelmilch einrühren, bisschen Vanille oder Zimt, vielleicht paar Beeren obendrauf. Sättigt wie verrückt, macht nicht müde wie Brot, und hält stundenlang vor. Anfangs hab ich das fast täglich gegessen. Und das Beste: Ich hatte nie Heißhunger. Chia ist wie ein kleiner Trick gegen Fressattacken.
Mittags? Da hab ich früher oft Nudeln gegessen oder mal schnell was vom Bäcker. Jetzt gab’s halt Salate. Aber nicht diese traurigen mit nur Eisberg und drei Tomatenscheiben. Sondern bunte Salate mit Avocado, gebratenem Hähnchen, Ei, Kernen, manchmal auch warmem Ofengemüse drauf. Und Öl. Ja, richtig gehört: Fett ist nicht dein Feind! Ich hab mich sattgegessen, ohne zu stopfen. Und ich hab mich gut gefühlt dabei.
Abends hab ich’s mir einfach gemacht: keine Kohlenhydrate mehr. Also keine Kartoffeln, kein Brot, keine Pasta. Stattdessen Gemüsepfannen, Zucchini-Nudeln, Rührei mit Tomaten und Käse, Thunfisch mit Paprika… immer irgendwas Leichtes. Anfangs war’s ungewohnt, weil man ja oft denkt: „Ich brauch doch mein Abendbrot!“ Aber nach ein paar Tagen war das Bedürfnis weg. Und wenn ich mal Lust hatte auf was Knuspriges? Dann hab ich mir so Low-Carb-Knäckebrot aus dem Bioladen geholt. Nicht billig, aber okay.
Natürlich hatte ich Rückfälle. Klar. Einmal war ich auf nem Geburtstag und da gab’s Torte. Ich hab zwei Stück gegessen. Und später noch Nudelsalat. Und Chips. Und ich hab mich danach richtig schlecht gefühlt. Nicht nur wegen dem „Oh nein, ich hab versagt“-Gefühl, sondern weil mein Bauch sich so aufgebläht angefühlt hat. Ich hab schlecht geschlafen und am nächsten Morgen direkt wieder 1 Kilo mehr. Das war für mich der Beweis: Mein Körper will das gar nicht mehr. Ich fühl mich besser ohne das ganze Weißmehl-Zeug.
Ein ganz großer Gamechanger war übrigens: Ich hab angefangen, richtig zu trinken. Also Wasser, nicht Wein! Vorher war ich so eine, die oft den ganzen Tag kaum 1 Liter trinkt. Jetzt zwing ich mich quasi dazu, immer eine Flasche neben mir zu haben. 2,5 Liter täglich sind mein Ziel. Und wenn’s mir schwerfällt, mach ich Zitrone oder Minze rein. Manchmal auch Apfelessig – nicht lecker, aber soll den Stoffwechsel ankurbeln.
Ich bin keine Ernährungsberaterin. Ich hab keine Ahnung von Makronährstoffen oder Insulinresistenz. Aber ich weiß, wie mein Körper auf Dinge reagiert. Und ich weiß, dass ich mit weniger Kohlenhydraten weniger müde bin. Dass ich weniger Gelüste hab. Dass ich abgenommen hab, ohne zu hungern. Und vor allem: dass ich wieder in meine Jeans passe, die ich schon längst aussortieren wollte.
Was mir auch geholfen hat: Ich hab’s niemandem groß erzählt. Keine großen Ankündigungen, kein Druck von außen. Nur ich für mich. Still und heimlich. Und erst, als andere mich gefragt haben: „Sag mal, hast du abgenommen?“ – da hab ich gesagt: „Ja. Ohne Kohlenhydrate. Also fast.“ Ich hab nie alles perfekt gemacht. Ich hatte Tage, da hab ich mir heimlich ne Brezel reingeschoben. Oder abends Chips. Aber ich bin dann am nächsten Tag einfach wieder „zurück in die Spur“. Kein Drama, kein Aufgeben.
Noch ein Tipp, der vielleicht komisch klingt: Ich hab ein kleines Heftchen geführt. Kein Kalorienzählen, sondern einfach reingeschrieben, was ich gegessen hab und wie ich mich gefühlt hab. „Mittag: Thunfischsalat – satt. Keine Müdigkeit.“ Oder: „Abend: doch Pizza – Bauchweh.“ Dieses Bewusstsein hat mir echt geholfen. Und es war spannend zu sehen, wie schnell der Körper reagiert.
Und noch was: Ich hab wieder gekocht. So richtig. Mit Schneidebrett und Pfanne. Kein Fertigkram. Kein „Nur mal schnell ne Tüte aufreißen“. Ich hab gelernt, dass Kochen nicht stressig sein muss. Sondern sogar entspannend. Ich hab neue Gewürze entdeckt, Blumenkohl auf 5 Arten zubereitet und Zucchini lieben gelernt. Und ich hab begriffen, dass es nicht um Verzicht geht, sondern um Alternativen.
Zum Beispiel mein „Fast-Food“, das ich liebe: in der Heißluftfritteuse gebackene Zucchini-Chips mit Parmesan. Oder mein liebstes Frühstück: Chia-Pudding mit Mandelmus und Erdbeeren. Oder mein Geheimtipp für den Süßhunger: Griechischer Joghurt mit Vanille, ein bisschen Erythrit und dunkler Schokolade. Low Carb kann richtig lecker sein, ehrlich.
Jetzt, nach 3 Monaten, hab ich nicht nur 7 Kilo verloren – sondern auch das Gefühl, wieder mehr Kontrolle über mich zu haben. Mein Blutzucker ist stabiler (hab ich zufällig gemerkt, weil ich so nen Test gemacht hab), ich bin fitter, meine Haut ist besser. Und ich schlafe besser. Ich hab früher oft nachts wachgelegen, jetzt bin ich abends müde und morgens halbwegs erholt – das war lange nicht so.
Wenn du also auch überlegst, was zu ändern – und keine Lust auf Hungerkuren oder ständiges Zählen hast – dann probier’s einfach mal mit „weniger Kohlenhydrate“. Nicht null, das ist eh kaum machbar. Aber weniger. Und nicht perfekt. Sondern in deinem Tempo. Dein Weg. Deine kleinen Schritte. Und glaub mir: Du wirst dich wundern, wie schnell du Ergebnisse siehst. Und wie gut du dich plötzlich wieder fühlst in deinem Körper.
Denn am Ende geht’s nicht nur um die Kilos. Es geht darum, dass du dich wieder wohlfühlst. In deinen Klamotten. In deinem Kopf. In deinem Leben.
Und das alles – ohne Kohlenhydrate. Naja, fast. 😉
Wenn du willst, kann ich dir auch meine Lieblingsrezepte aufschreiben. Oder so einen Wochenplan, wie ich angefangen hab. Ganz easy. Und keine Zauberei. Nur echtes Essen. Für echte Menschen.
Bleib dran. Du schaffst das. Ehrlich.