Es gibt so Tage, da braucht man einfach etwas Herzhaftes auf dem Teller. Kein Chichi, keine Avocado, kein Quinoa – sondern richtig gutes Essen, das nach Zuhause schmeckt. Und genau dafür ist diese Bratkartoffelpfanne perfekt.
Ich hab das Rezept mal irgendwo aufgeschnappt und dann über die Jahre so abgewandelt, wie’s bei uns daheim allen schmeckt. Es ist deftig, es ist einfach, es macht satt – und ehrlich: Wenn’s bei uns Bratkartoffeln mit Spiegelei und Speck gibt, ist der Tisch immer voll.
Und das Beste: Du brauchst nichts Außergewöhnliches. Die Zutaten hat man meistens daheim oder kriegt sie in jedem Supermarkt.
Was du brauchst (für 4 hungrige Esser)
- 1 kg Kartoffeln (festkochend oder vorwiegend festkochend, ganz wie du magst)
- 100 g durchwachsener, geräucherter Speck (der gute, ruhig mit Schwarte)
- 4 Bratwürste, ca. 100 g pro Stück
- 250 g kleine Champignons
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 Stange Lauch (Porree)
- 1 kleines Bund Petersilie
- Salz und schwarzer Pfeffer
- 2–3 EL Butterschmalz (für Geschmack!)
- 1 EL Butter
- 4 Eier (Größe M)
Optional:
- Ein Löffelchen Schmand oder saure Sahne – wer mag.
Und so mach ich’s:
Zuerst kommen die Kartoffeln dran. Mit Schale, wie sich’s gehört. Die koch ich so 20 Minuten mit Deckel, bis sie gar sind. Dann abgießen, kurz abschrecken und pellen – wenn sie ein bisschen abgekühlt sind, geht das leichter. Danach einfach zur Seite stellen und abkühlen lassen, am besten nicht ganz frisch gekocht verwenden – das klappt mit gekochten vom Vortag fast noch besser.Dann schnippel ich alles andere: Speck schön fein würfeln, die Bratwürste in Scheiben schneiden. Die Pilze putzen (manche wasch ich kurz, wenn’s nötig ist), die Zwiebel würfeln, Porree in feine Ringe schneiden. Petersilie waschen, trockenschütteln und grob hacken – fertig ist die Schnippelarbeit.Jetzt wird angebraten. Der Speck kommt in eine große Pfanne – ohne Fett. Der bringt sein eigenes Fett mit. Wenn er knusprig ist, nehm ich ihn raus und leg ihn beiseite.Dann brate ich die Wurstscheiben im ausgelassenen Speckfett schön an – die sollen ruhig ein bisschen braun werden, das gibt Geschmack. Danach auch rausnehmen.Jetzt sind die Pilze dran. Schön rundum anbraten, bis sie Farbe kriegen, ein bisschen Salz und Pfeffer dazu. Dann die Zwiebel und den Lauch mit in die Pfanne und alles gut durchschwenken. Das braucht nicht lange – der Lauch soll weich, aber nicht matschig werden.Wenn das fertig ist, nehm ich auch das raus. Jetzt sind die Kartoffeln dran.Die schneid ich in Scheiben, ruhig etwas dicker. Dann kommt Butterschmalz in die Pfanne – das macht den Geschmack aus, ehrlich – und dann die Kartoffelscheiben rein. Evtl. in zwei Etappen, damit sie schön braun werden und nicht zu sehr aneinander kleben.Die müssen rundum goldbraun gebraten werden. Immer wieder wenden, aber auch mal in Ruhe lassen, damit sie nicht nur gekocht, sondern wirklich gebraten sind.
Wenn die Kartoffeln gut aussehen, geb ich Speck, Wurst, Pilze, Zwiebeln und Lauch wieder dazu. Alles schön durchrühren und nochmal richtig erhitzen. Dann abschmecken mit Salz und Pfeffer – oft braucht’s gar nicht viel, weil Speck und Wurst schon gut Würze bringen.
Spiegeleier nicht vergessen
In einer separaten Pfanne erhitz ich die Butter und brate darin die Eier – ganz klassisch, ohne Deckel, damit das Eigelb schön weich bleibt. Ich salze und pfeffere sie leicht – fertig.
Dann richte ich die Bratkartoffelpfanne an, pack auf jeden Teller ein Spiegelei drauf und streu ordentlich Petersilie drüber. Wer mag, kann noch einen Klecks Schmand dazunehmen – das passt super.
Was ich daran liebe
Dieses Essen ist kein Instagram-Futter. Es ist kein „Healthy Bowl“. Es ist ein Teller voller ehrlichem Geschmack. Jeder kennt’s, jeder liebt’s. Es ist einfach so ein Essen, wo man beim ersten Bissen denkt: „Ja, genau das hab ich gebraucht.“
Man kann’s gut vorbereiten, man braucht keine Spezialzutaten, und es macht alle glücklich – vom Kind bis zur Oma.
Ich mach’s auch gern mal sonntags, wenn keiner so richtig Lust auf was Großes hat. Oder wenn’s schnell gehen soll und trotzdem satt machen muss. Und wenn mal was übrig bleibt – am nächsten Tag nochmal aufgewärmt in der Pfanne schmeckt’s fast noch besser.