Ich weiß nicht, wie oft ich schon gesagt habe: „Diesmal halte ich durch!“ – und dann nach drei Tagen doch wieder zum Brötchen gegriffen habe. Wenn du das liest, hast du wahrscheinlich dieselben Sätze gesagt. Abnehmen ist nicht schwer, sagen sie. Iss weniger, beweg dich mehr. Klingt so einfach – bis man nach einem stressigen Arbeitstag mit Hunger nach Hause kommt, der Kühlschrank flüstert „Käse, Brot, Wurst“, und man einfach nicht widerstehen kann. So war ich jahrelang: motiviert am Montag, frustriert am Mittwoch, aufgebend am Freitag.
Doch dann kam der Moment, an dem ich einfach keine Lust mehr hatte, mich in meinen eigenen Körper unwohl zu fühlen. Ich wollte nicht mehr mit einem schlechten Gewissen essen. Ich wollte einfach wieder in meine Jeans passen, ohne mich einzuzwängen. Und genau da begann meine Reise – mit einer Methode, von der ich zuerst dachte, sie sei zu schön, um wahr zu sein: Protein-Fasten.
Ich stieß darauf durch Zufall. Eine Kollegin, Sabine, hatte plötzlich sichtbar Gewicht verloren. Ihr Gesicht war schmaler, ihre Haut strahlte, und sie sah einfach… leicht aus – innerlich und äußerlich. Ich fragte sie, was sie macht, und sie grinste nur:
„Ich faste – aber ich esse!“
Das klang wie ein Widerspruch. Fasten und essen? Ich lachte, aber sie erklärte mir, dass sie Protein-Fasten macht. Keine radikale Nulldiät, kein Saftfasten, sondern eine Form, bei der man den Körper mit hochwertigen Proteinen versorgt und gleichzeitig Fettreserven nutzt.
Ich war skeptisch. Aber Sabine meinte nur: „Zwei Wochen, und du wirst dich wundern.“
Und ja, ich war neugierig genug, es zu probieren.
Der Anfang – Tag 1 bis 3
Die ersten Tage waren ehrlich gesagt härter, als ich erwartet hatte. Morgens trank ich meinen Proteinshake – Vanillegeschmack, gemischt mit Wasser. Kein Brot, kein Kaffee mit Milch, kein Marmeladenbrötchen. Ich fühlte mich leer, aber irgendwie auch sauber.
Mittags gab es Hähnchenfilet mit Gemüse, abends wieder Proteinshake. Keine Nudeln, kein Reis, kein Zucker. Ich dachte, ich halte das nicht lange aus. Doch am dritten Tag passierte etwas: Mein Körper schien sich umzustellen. Ich hatte plötzlich keinen Heißhunger mehr auf Süßes. Stattdessen hatte ich Energie.
Sabine hatte mir erklärt, dass das der Moment ist, wo der Körper in den Ketose-Zustand geht – also beginnt, Fettreserven zu verbrennen, statt Zucker. Das klang kompliziert, aber ich merkte es tatsächlich: Ich war konzentrierter, wacher und – ja – die Waage zeigte schon 1,8 Kilo weniger.
Das Geheimnis liegt im Eiweiß
Ich lernte schnell, dass Protein-Fasten nicht nur „weniger essen“ bedeutet. Es ist ein System. Das Eiweiß (Protein) verhindert, dass Muskeln abgebaut werden. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass du länger satt bist. Wenn du also morgens und abends Eiweiß trinkst, bleibst du stabil.
Ich nahm 2 Shakes pro Tag und mittags eine echte Mahlzeit. Mein Lieblingsgericht wurde: Hähnchenbrust mit Brokkoli und Kräutersoße. Man glaubt gar nicht, wie gut einfaches Essen schmecken kann, wenn man wieder bewusst isst.
Anfangs hatte ich Bedenken, ob das gesund ist. Aber mein Arzt sagte: „Solange du Eiweiß, Vitamine und genug Wasser bekommst, ist das in Ordnung.“ Ich trank über 3 Liter pro Tag – stilles Wasser und ungesüßten Tee. Das war neu für mich, denn früher trank ich fast nur Cola Zero.
Die mentale Veränderung
Nach einer Woche passierte etwas Unerwartetes: Ich begann, mich besser zu fühlen – nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Ich wachte morgens mit einem klaren Kopf auf. Kein Völlegefühl, keine Müdigkeit. Mein Bauch war flacher, meine Haut reiner, und meine Stimmung besser.
Ich erinnere mich, wie ich an einem Sonntag im Spiegel stand und zum ersten Mal seit Monaten dachte: „Das bist wieder du.“
Ich weiß, es klingt kitschig, aber Abnehmen hat so viel mit Kopf zu tun. Wenn du einmal merkst, dass du Kontrolle hast, dass du entscheiden kannst, was du deinem Körper gibst, dann willst du nicht mehr zurück in das alte Muster.
