Wer dieses Gericht zubereiten möchte, beginnt idealerweise mit der Vorbereitung der Hauptzutat – den Kartoffeln. Hierfür nimmt man etwa ein Kilogramm mehligkochende Kartoffeln, schält sie sorgfältig und schneidet sie anschließend in gleichmäßig große Würfel. Die Größe der Würfel sollte so gewählt sein, dass sie nicht zu klein sind, damit sie beim Braten nicht zerfallen, aber auch nicht zu groß, damit sie gleichmäßig garen. Etwa ein Zentimeter Kantenlänge hat sich als ideal erwiesen.
In einer großen Pfanne erhitzt man dann reichlich Pflanzenöl – etwa so viel, dass der Pfannenboden gut bedeckt ist. Die Kartoffelwürfel werden darin portionsweise gebraten. Wichtig ist, dass man sie nicht zu eng in die Pfanne gibt, damit sie rundherum schön Farbe annehmen können. Bei mittlerer bis hoher Hitze brät man die Würfel unter gelegentlichem Wenden an, bis sie goldbraun und halb durchgegart sind. Das kann je nach Pfanne und Menge etwa 15 bis 20 Minuten dauern. Sobald eine Portion fertig ist, nimmt man sie mit einem Schaumlöffel heraus und lässt sie auf Küchenpapier abtropfen, während man die nächste Portion brät.
Während die Kartoffeln braten, kann man sich schon um die Eimasse kümmern. In einer großen Schüssel werden sechs Eier aufgeschlagen und mit einem Schneebesen kräftig verquirlt. Dazu gibt man einen halben Teelöffel getrockneten Knoblauch – für das typische, leicht herzhafte Aroma –, ein Drittel Teelöffel Kurkuma für die Farbe und eine milde, warme Note sowie Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer nach Geschmack. Wer möchte, kann an dieser Stelle auch etwas Muskatnuss oder geriebenen Hartkäse in die Masse geben, um noch mehr Tiefe zu erreichen.
Sind die Kartoffeln vorgebraten, werden sie zur Eiermasse gegeben und vorsichtig untergehoben. Dabei sollte man darauf achten, dass die Kartoffeln nicht zerdrückt werden – es soll eine rustikale Konsistenz erhalten bleiben. Nun gibt man die gesamte Mischung in eine gut eingefettete, ofenfeste Form – zum Beispiel eine runde Springform oder eine klassische Auflaufform. Diese wird anschließend bei 180 Grad Ober- und Unterhitze in den vorgeheizten Ofen gegeben. Die Backzeit beträgt etwa 25 bis 30 Minuten – die Masse sollte gestockt und leicht gebräunt sein, aber nicht austrocknen.
Während die Tortilla im Ofen gart, bereitet man die zweite, kalte Schicht vor. Dafür nimmt man etwa 250 Gramm gekochten oder geräucherten Schinken und schneidet ihn in feine Würfel oder Streifen. 250 Gramm eingelegte Pilze – z. B. Champignons oder gemischte Pilze aus dem Glas – werden gut abgetropft und ebenfalls kleingeschnitten. Dazu kommen 150 Gramm Hartkäse (z. B. Emmentaler oder Edamer), geraspelt oder gewürfelt, sowie 150 Gramm gut abgetropfter Dosenmais. Alle Zutaten werden in einer Schüssel mit etwa zwei Esslöffeln Mayonnaise vermengt, sodass eine cremige, aber nicht zu flüssige Masse entsteht. Wer möchte, kann zusätzlich frische Petersilie oder Schnittlauch untermischen, um etwas Frische ins Spiel zu bringen.
Ist die Eimasse im Ofen gar, nimmt man sie heraus und lässt sie etwa 5–10 Minuten abkühlen – so viel, dass man sie gefahrlos anfassen kann, aber sie innen noch warm ist. Nun wird die vorbereitete Schinken-Käse-Pilz-Mais-Mischung gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt und sanft angedrückt, sodass sie eine zweite Schicht auf der Kartoffel-Ei-Basis bildet.
Jetzt folgt die letzte, besonders verführerische Etappe: Die Oberfläche wird mit 100 Gramm geriebenem Käse bestreut – hier eignet sich alles, was gut schmilzt: Gouda, Mozzarella oder eine Mischung. Die Form kommt noch einmal für etwa 10 Minuten in den Ofen, diesmal bei Grillfunktion oder starker Oberhitze, bis der Käse goldbraun ist und appetitlich blubbert. Währenddessen kann man bereits die Frühlingszwiebeln und etwas frischen Dill fein hacken – das dient später zur Garnitur.
Nach dem Backen wird die Form aus dem Ofen genommen und man lässt die Tortilla noch ein paar Minuten ruhen, bevor man sie vorsichtig in Stücke schneidet. Beim Servieren streut man die vorbereiteten Kräuter über das Gericht, was dem Ganzen nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich den letzten Schliff gibt.
Diese ofengebackene Kartoffel-Tortilla ist außen knusprig, innen saftig, und die cremige Salatschicht mit der geschmolzenen Käsekruste macht sie zu einem unvergesslichen Erlebnis. Sie kann warm oder kalt serviert werden, hält sich gut im Kühlschrank und schmeckt auch am nächsten Tag noch hervorragend.
Das Rezept lässt sich nach Belieben abwandeln: Vegetarier lassen den Schinken weg oder ersetzen ihn durch getrocknete Tomaten oder gebratene Zucchini. Wer es würziger mag, kann in die Eiermasse etwas Chili geben oder in die Salatschicht Senf. Auch Reste wie gekochtes Huhn, gebratene Paprika oder Oliven finden hier ihre Bestimmung. Wichtig ist nur das Gleichgewicht der Texturen: weich und knusprig, saftig und cremig, mild und würzig.