09.07.2025

Ausgemachtes Sahneeis – Kindheit in der Tüte, Erinnerungen im Becher

Weißt du noch, wie das früher war? Wenn du draußen gespielt hast, stundenlang, barfuß über die Wiese, die Haare vom Wind zerzaust, die Knie aufgeschürft, und dann – dieses Geräusch. Das leise, fröhliche Bimmeln in der Ferne. Erst denkst du, ach, Einbildung, und dann wird’s lauter, näher, ganz echt – der Eiswagen! Ich schwöre, mein Herz hat damals jedes Mal einen Hüpfer gemacht, als wär’s Weihnachten im Sommer. Und dann bist du gerannt, so schnell du konntest, die paar Groschen in der Hand, die Mama dir zugesteckt hat, „Aber pass auf, nicht stolpern!“ hat sie noch gerufen – zu spät, du bist schon halb um die Ecke gebogen.

Ich hab so viele Erinnerungen an diesen Eiswagen. Der Mann mit dem weißen Hemd, immer leicht zerknittert, und dem roten Schirm, der schief im Wind flatterte. Das Brummen des alten Autos, der Geruch nach Vanille und Zucker und irgendwie auch nach Benzin. Und diese riesigen silbernen Boxen, aus denen er das Eis schöpfte – das war Magie.

Jetzt bin ich selbst Mutter, und meine Kinder wissen gar nicht mehr, was ein Eiswagen ist. Wir wohnen in so einem kleinen Vorort, hier kommt höchstens mal der Bäcker, und selbst der hupt nur kurz und fährt weiter. Kein Bimmeln, kein Warten, kein „Bitte eine Kugel Vanille mit Schokostreuseln, bitte, bitte!“ Und genau deshalb hab ich irgendwann beschlossen: Wenn der Eiswagen nicht zu uns kommt, dann holen wir ihn eben in die Küche.

So entstand mein Rezept für hausgemachtes Sahneeis. Ohne Eismaschine, ohne viel Tamtam, einfach so, mit dem, was da ist. Nur drei Zutaten – okay, manchmal schmuggele ich ein paar Extras rein, aber das Grundrezept bleibt simpel. Und jedes Mal, wenn ich es mache, fühlt es sich ein bisschen an, als wäre ich wieder acht Jahre alt und stehe barfuß in der Einfahrt, die Sonne im Gesicht und das Klingeln im Ohr.