Es gibt Tage, da möchte man einfach das Gefühl von Sommer, Sonne und Meer auf dem Teller haben – selbst wenn draußen Regen gegen die Fensterscheiben prasselt. Genau so ein Tag war es, als ich diesen griechischen Salat wiederentdeckt habe. Ich erinnere mich noch ganz genau: Es war ein Sonntag, der Himmel grau, mein Mann war leicht genervt, weil das Grillen ins Wasser gefallen war. Also stand ich in der Küche, öffnete den Kühlschrank und sah sie – eine knackige Gurke, ein paar reife Tomaten, rote Zwiebeln, Oliven und ein Stück Feta-Käse, das ich eigentlich für später aufbewahren wollte. In diesem Moment dachte ich: Warum nicht? Und so begann mein kleiner Ausflug nach Griechenland – ganz ohne Kofferpacken, aber mit ganz viel Geschmack.
Während ich das Gemüse schnitt, lief im Hintergrund leise Musik – diese typische griechische Bouzouki-Melodie, die sofort Urlaubsstimmung verbreitet. Ich roch das frische Basilikum auf der Fensterbank, fühlte das kühle Olivenöl auf meinen Fingern, und für einen Augenblick war ich nicht mehr in meiner Küche, sondern irgendwo auf einer kleinen Insel, vielleicht auf Kreta, wo der Wind durch die Olivenbäume streicht.
Mein Mann kam herein, sah den Salat und fragte mit einem skeptischen Blick: „Nur Salat zum Mittag?“ Ich grinste und sagte: „Warte ab.“
Und als er den ersten Bissen nahm, sah ich es in seinem Gesicht – dieses zufriedene Lächeln, das sagt: „Okay, du hast gewonnen.“ Seitdem nennt er diesen Salat nur noch „Urlaub auf dem Teller“.
Zutaten (für 2–3 Portionen)
Für den Salat:
1 große Gurke 🥒
250 g Kirschtomaten 🍅
½ rote Zwiebel 🧅
100 g gemischte Oliven (grün und schwarz) 🫒
150 g Feta-Käse (am besten original griechischer) 🧀
1 kleine Paprika (gelb oder rot) 🌶️
1 TL Kapern (optional, aber wunderbar aromatisch)
etwas frischer Oregano oder 1 TL getrockneter
ein paar frische Basilikumblätter 🌿
Für das Dressing:
4 EL hochwertiges Olivenöl 🫒
1 EL Rotweinessig
½ TL Dijon-Senf
Saft von ½ Zitrone 🍋
1 Knoblauchzehe, fein gehackt 🧄
Salz & frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Ich habe schon viele griechische Salate ausprobiert, in Restaurants, bei Freunden, im Urlaub – aber ehrlich? Keiner war so perfekt ausgewogen wie dieser. Das Geheimnis liegt in den kleinen Details: der richtigen Reife der Tomaten, der Qualität des Olivenöls und der Art, wie man alles schneidet und mischt.
Ich beginne immer mit der Gurke. Sie sollte fest, knackig und leicht gekühlt sein. Ich schäle sie nie ganz, sondern lasse ein paar grüne Streifen stehen – das sieht nicht nur schöner aus, sondern gibt auch etwas Textur. Dann halbiere ich sie längs und schneide sie in dickere Scheiben, damit sie beim Mischen nicht matschig wird.
Die Kirschtomaten halbiere ich nur – so behalten sie ihren Saft und geben beim Essen diesen kleinen Geschmacksexplosionseffekt, wenn sie platzen. Die rote Zwiebel schneide ich hauchdünn, fast durchsichtig. Wenn du sie in kaltem Wasser kurz einweichst, wird sie milder und verliert ihre Schärfe – ein kleiner Trick, den ich von einer griechischen Wirtin gelernt habe, als wir vor Jahren in einem winzigen Dorf auf Santorini zu Abend gegessen haben.
Dann kommen die Oliven. Und bitte, nimm keine dieser faden, entkernten aus der Dose! Nein, echte Kalamata-Oliven müssen es sein – dunkelviolett, leicht salzig, intensiv im Geschmack. Ich liebe es, wenn man in den Salat beißt und dieser typische mediterrane Geschmack durchkommt – das ist wie Sonne im Mund.
Der Feta ist natürlich das Herzstück. Ich kaufe immer echten griechischen Feta aus Schafsmilch, der in Salzlake gereift ist. Er hat diesen leicht säuerlichen, cremigen Geschmack, der perfekt mit dem Olivenöl harmoniert. Ich schneide ihn in größere Würfel – nicht zu fein, er soll spürbar bleiben, fast wie kleine Käseinseln zwischen dem Gemüse.
Dann kommt der beste Teil – das Dressing. Und das ist so einfach, dass man nie wieder ein Fertigdressing kaufen möchte: In einer kleinen Schüssel verrühre ich Olivenöl, Zitronensaft, Essig, Dijon-Senf und Knoblauch. Etwas Salz, Pfeffer und eine Prise Oregano dazu – fertig. Wenn du magst, kannst du auch ein paar Tropfen Honig dazugeben, das rundet die Säure ab.
Ich gieße das Dressing direkt über den Salat, bevor ich den Feta hinzufüge – so bleibt der Käse schön fest und nicht matschig. Dann alles ganz vorsichtig vermengen, am besten mit den Händen, nicht mit einem Löffel. Das mag komisch klingen, aber man spürt dabei, wie die Aromen zusammenkommen – das ist fast wie eine kleine Meditation in der Küche.
Als ich den Salat an diesem Tag servierte, war draußen der Himmel längst wieder aufgerissen. Wir saßen auf dem Balkon, die Sonne kam langsam zurück, und mein Mann tunkte ein Stück Brot ins Dressing und sagte:
„Ich weiß nicht, was du da reingemacht hast, aber das ist der beste Salat, den ich je gegessen habe.“
Und genau das ist der Moment, in dem man merkt, dass gutes Essen keine komplizierten Rezepte braucht – nur gute Zutaten, Liebe und ein bisschen Sehnsucht nach Süden.
Ich mache diesen Salat mittlerweile das ganze Jahr über. Im Sommer als leichtes Hauptgericht, im Herbst als Beilage zu gebratenem Hähnchen oder Lamm, und sogar im Winter, wenn ich mir einfach Sonne auf den Teller holen will. Er schmeckt immer, egal wann.
Was ich besonders liebe: Man kann ihn unendlich variieren. Mal gebe ich ein paar Avocadoscheiben dazu – das macht ihn cremiger. Oder ich ersetze die Paprika durch gegrillte Zucchini. Wenn ich Lust auf etwas mehr Eiweiß habe, streue ich geröstete Kichererbsen darüber oder ein paar Streifen gebratenes Hähnchenfilet.
Und wenn Gäste kommen? Dann richte ich den Salat in einer großen Schüssel an, lege den Feta in der Mitte wie eine Krone und beträufle ihn noch einmal mit Olivenöl. Ein bisschen Oregano darüber, ein paar Oliven drumherum – und jeder will wissen, was das Geheimnis ist.
💡 Mein Tipp:
Wenn du das volle Griechenland-Gefühl willst, dann serviere diesen Salat mit warmem Pitabrot, etwas Tsatsiki und einem Glas Weißwein – vielleicht einem Assyrtiko aus Santorini. Augen schließen, tief durchatmen, und du bist dort, wo das Meer glitzert und die Sonne nie unterzugehen scheint.
Was ich an diesem Rezept so liebe, ist seine Einfachheit. Es ist ehrlich, frisch und voller Geschmack. Man muss nichts planen, nichts einkaufen, was man nicht kennt – alles findet man im Supermarkt um die Ecke. Und trotzdem fühlt es sich an wie ein kleines Festmahl.
Seitdem ich diesen griechischen Salat regelmäßig mache, hat er sich zu unserem Familienklassiker entwickelt. Wenn Freunde kommen, sagen sie: „Machst du wieder deinen griechischen Salat?“ Und ich lächle jedes Mal, weil ich weiß, dass er mehr ist als nur Gemüse mit Feta – er ist ein Stück Lebensfreude.
