08.11.2025

Knusprige Hasselback-Kartoffeln aus der Heißluftfritteuse – Das Kartoffelwunder vom Land, das selbst Omas Bratkartoffeln Konkurrenz macht

Ich weiß nicht, wie’s euch geht, aber bei uns auf dem Land sind Kartoffeln mehr als nur eine Beilage – sie sind ein Stück Heimat. Seit ich denken kann, standen sie jeden zweiten Tag auf dem Tisch: gekocht, gebraten, gestampft, im Auflauf oder einfach in Butter geschwenkt. Doch als ich vor ein paar Jahren meine Heißluftfritteuse gekauft hab, hat sich mein Kartoffel-Universum auf den Kopf gestellt. Denn dann hab ich etwas entdeckt, das mich selbst überrascht hat: Hasselback-Kartoffeln – außen knusprig wie Chips, innen weich wie Butter. Und das Beste? Sie kommen aus der Heißluftfritteuse und sind in weniger als einer Stunde fertig, ganz ohne Fettbad, ganz ohne Aufwand.

Das Rezept hab ich übrigens von meinem Nachbarn Klaus, einem alten Bauern mit Humor, der auf alles schwört, was man im Garten selbst anbauen kann. Eines Tages kam er mit einem Eimer frisch geernteter Kartoffeln vorbei und sagte: „Mach mal was anderes draus, nicht immer dieselben Bratkartoffeln!“ Also hab ich experimentiert – und siehe da: Diese kleinen Fächerkartoffeln sind der absolute Knaller geworden. Seitdem sagt er jedes Mal, wenn er vorbeikommt: „Na, hast du wieder deine Fächerknollen gemacht?“ Und wenn er lacht, weiß ich – das Rezept bleibt.

Ich fange wie immer ganz einfach an. Ich nehme vier mittlere Kartoffeln, am liebsten die Sorte Yukon Gold oder Laura, weil sie schön festkochend sind und beim Backen nicht zerfallen. Die Schale bleibt dran – das ist wichtig! Ich wasche sie gründlich ab, schrubbe sie mit einer Bürste, damit kein Dreck bleibt, und trockne sie ab.

Dann kommt der Trick, der die Hasselbacks zu dem macht, was sie sind: Ich lege die Kartoffel zwischen zwei Holzlöffelstiele und schneide sie in feine Scheiben – etwa drei Millimeter Abstand, aber nicht ganz durch. Die Löffel verhindern, dass man zu tief schneidet. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal geschnitten habe – die Hälfte war durchtrennt, und am Ende hatte ich halbe Chips. Aber Übung macht den Meister, und heute kann ich das fast blind.

Jetzt bereite ich die Gewürzmischung vor. In einer kleinen Schüssel verrühre ich:
2 Esslöffel Olivenöl, 1 Teelöffel Knoblauchpulver, eine halbe Teelöffel Paprika edelsüß, eine gute Prise Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer. Manchmal geb ich auch noch ein bisschen getrockneten Rosmarin oder Thymian dazu – je nachdem, was gerade in der Küche rumliegt.

Mit einem Pinsel streiche ich diese Mischung sorgfältig in jede Kartoffelspalte. Es dauert ein bisschen, aber glaubt mir, es lohnt sich. Jede Ritze muss was vom Öl abbekommen, sonst wird die Kartoffel außen zwar braun, aber innen bleibt sie fade. Ich nehm mir da Zeit – das ist so ein Moment, wo ich das Radio leise aufdrehe, mir ein Bier hinstelle und den Tag einfach ruhen lasse.

Dann leg ich die Kartoffeln in den Airfryer-Korb. Ich stelle die Temperatur auf 190 °C und die Zeit erstmal auf 30 Minuten. Während sie da so vor sich hinbrutzeln, riecht es nach Ofenkartoffel, Knoblauch und Kräutern – so, dass man’s schon kaum aushält. Ich schau nach 20 Minuten mal rein, pinsle sie noch einmal mit dem Öl ein, und dann kommt der große Moment: Die Spalten fangen an, sich leicht zu öffnen, werden goldbraun, und der Rand knistert fast ein bisschen.

In der Zwischenzeit reibe ich etwa 60 ml Parmesan – oder manchmal nehm ich auch alten Bergkäse, den ich vom Wochenmarkt hole. Der kommt kurz vor Schluss drauf. Nach den 30 Minuten öffne ich die Fritteuse, streue den Käse über die heißen Kartoffeln und geb sie nochmal 5–7 Minuten rein, bis der Käse geschmolzen und leicht knusprig ist. Wenn ich sie rausnehme, glänzen sie golden, duften nach Butter und Käse, und beim ersten Schnitt hört man dieses leise Knirsch – das ist der Moment, den ich liebe.

Darüber kommt zum Schluss noch frisch gehackte Petersilie oder Schnittlauch. Wenn man’s rustikal mag, kann man auch etwas zerlassene Butter drüberträufeln – das hat meine Oma immer gemacht, wenn sie Kartoffeln serviert hat.

Und dann – das Schönste überhaupt – der erste Bissen. Außen diese hauchdünne Kruste, innen weich wie Püree. Der Käse zieht Fäden, der Knoblauch ist dezent, und die Kräuter geben diesem einfachen Gericht etwas Edles. Ich sag euch ehrlich: Seit ich das erste Mal diese Kartoffeln probiert hab, hab ich nie wieder Lust auf klassische Pommes gehabt.