07.11.2025

Herzhaftes Hackfleisch mit Karotten und Erbsen auf Reis – Ein einfaches Familienrezept mit Geschichte

Es gibt diese Gerichte, die man nicht aus einem Kochbuch hat. Die man nicht geplant hat oder irgendwo auf Instagram gesehen hat. Nein – sie entstehen aus dem Bauch heraus, aus einem leeren Kühlschrank, einer Handvoll Zutaten und dem Wunsch, der Familie etwas Warmes, Herzhaftes auf den Tisch zu bringen. Dieses Hackfleischgericht mit Karotten, Erbsen und Reis ist genau so eines.Ich erinnere mich noch gut an den ersten Abend, an dem ich es gekocht habe. Es war ein Mittwochabend, es war schon spät, der Tag war lang – einer dieser Tage, an denen man eigentlich keine Lust mehr hat, groß zu kochen. Aber der Gedanke, die Kinder mit einer Tiefkühlpizza abzuspeisen, ließ mich dann doch aufstehen und schauen, was noch im Kühlschrank war.Was ich fand: Ein halbes Pfund Hackfleisch, zwei Karotten, eine offene Packung Tiefkühlerbsen, eine einsame Zwiebel, zwei Zehen Knoblauch, ein Rest Brühe im Glas und vom Vortag noch gekochter Reis. Kein großes Festessen, aber irgendwie reichte es.
Ich schnitt die Zwiebel und den Knoblauch klein, ließ sie im Olivenöl glasig werden – der Duft breitete sich sofort in der Küche aus und ließ mich ganz automatisch durchatmen. Ich liebe diesen Moment beim Kochen. Wenn man merkt, dass aus Alltagszutaten gleich etwas wird, das nach Zuhause schmeckt.
Als das Hackfleisch in die Pfanne kam, hörte ich aus dem Kinderzimmer schon ein zaghaftes „Mmmh, was gibt’s denn?“. Das ist der schönste Moment für mich. Wenn man merkt: Das, was man hier tut, wird nicht nur satt machen, sondern auch Herzen wärmen.
Ich möchte dir heute dieses einfache, bodenständige Rezept mitgeben. Nicht weil es spektakulär ist, sondern gerade weil es das nicht sein will. Es ist ehrlich, es ist unkompliziert, es ist anpassbar und – ganz wichtig – es schmeckt einfach jedem. Sogar mein Jüngster, der sonst bei jedem Gemüse die Stirn runzelt, schaufelt diesen Teller leer. Und das will wirklich was heißen.


Die Zutaten – was du brauchst:

Für 3–4 hungrige Esser brauchst du:

  • 500g Hackfleisch (Rind oder gemischt, ganz nach Geschmack)
  • 400g gekochten Reis (idealerweise vom Vortag – dann wird er schön locker)
  • 2 mittelgroße Karotten, gewürfelt (ca. 150g)
  • 150g Erbsen (frisch oder tiefgekühlt)
  • 1 Zwiebel, fein gehackt (ca. 100g)
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 30ml Olivenöl (ca. 2 EL)
  • Salz und schwarzer Pfeffer nach Geschmack
  • Optional: 5g Paprikapulver (edelsüß)
  • 250ml Rinderbrühe (oder Wasser mit Brühwürfel)

Die Zubereitung – Schritt für Schritt

1. Die Basis: Zwiebeln und Knoblauch anbraten

Erhitze das Olivenöl in einer großen Pfanne oder einem Wok. Gib die fein gehackte Zwiebel und den Knoblauch hinein und brate sie bei mittlerer Hitze, bis sie weich und leicht gebräunt sind. Dieser Schritt ist entscheidend für das Aroma – also nicht hetzen, sondern die Zwiebeln in Ruhe brutzeln lassen.

2. Das Hackfleisch dazugeben

Gib nun das Hackfleisch dazu. Zerteile es mit einem Holzlöffel und brate es, bis es durchgegart und leicht gebräunt ist. Wenn sich dabei zu viel Fett absetzt, kannst du einen Teil vorsichtig abgießen. Aber ein bisschen Fett darf ruhig bleiben – das gibt Geschmack.

3. Gemüse einrühren

Jetzt kommen die Karotten und die Erbsen ins Spiel. Beides zusammen in die Pfanne geben, gut umrühren und für ca. 5–7 Minuten mitgaren. Die Karotten sollten noch leicht Biss haben – wir wollen kein Gemüsebrei.

4. Würzen und aufgießen

Würze die Mischung mit Salz, Pfeffer und optional mit etwas Paprikapulver für eine warme, würzige Note. Dann gieße die Brühe an und rühre alles gut durch. Jetzt darf alles für etwa 10 Minuten leicht köcheln, damit sich die Aromen verbinden.

5. Servieren

Richte auf jedem Teller eine Portion Reis an und gib die Hackfleisch-Gemüse-Mischung darüber. Wer mag, kann noch einen Klecks Crème fraîche oder einen Spritzer Zitronensaft hinzufügen – das hebt den Geschmack wunderbar.


Warum ich dieses Gericht so liebe

Ich habe in meinem Leben schon viele aufwendige Rezepte gekocht. Aufläufe mit 20 Zutaten, Soßen, die zwei Stunden köcheln, Desserts mit vier Schichten und Gelatine. Aber am Ende kehre ich doch immer wieder zu solchen Gerichten zurück. Einfach, ehrlich, sättigend. Ein Essen, das nicht beeindrucken will, sondern satt macht. Das nach Zuhause schmeckt.
Und das Schöne ist: Du kannst es beliebig variieren. Kein Hackfleisch im Haus? Dann nimm stattdessen gewürfelte Hähnchenbrust oder eine vegane Alternative. Keine Karotten? Zucchini oder Paprika gehen genauso gut. Reis ist dir zu langweilig? Wie wär’s mit Couscous, Bulgur oder Kartoffelpüree?
Ich hab’s auch schon mal mit einem Spiegelei obendrauf serviert – war der Renner!