20.07.2025

Eine erschreckende alte Prophezeiung über den neuen Papst könnte eine düstere Warnung für die Menschheit sein

Es gibt Momente in der Geschichte, in denen sich Glaube, Angst und uralte Überlieferungen auf eine Weise vermischen, die selbst nüchterne Gemüter zum Grübeln bringt. Die Wahl eines neuen Papstes gehört normalerweise zu den großen, hoffnungsvollen Ereignissen der katholischen Welt – ein symbolischer Neubeginn, ein Zeichen der Kontinuität. Doch diesmal scheint ein Schatten über diesem Kapitel zu liegen.

Denn während in Rom die Glocken läuteten und Millionen Menschen auf den Bildschirmen das “Habemus Papam” verfolgten, flammten auf der anderen Seite des Netzes ganz andere Diskussionen auf. Eine Reihe uralter Prophezeiungen, teilweise fast vergessen, wurde plötzlich wieder ausgegraben – und bringt seitdem Unruhe in Glaubensgemeinschaften, Foren, Telegram-Gruppen und sogar in so manche Kirchengemeinde.

Was steckt wirklich hinter den unheimlichen Weissagungen von Nostradamus und dem Heiligen Malachias – und warum richten sich jetzt plötzlich alle Blicke auf den neuen Papst Leo XIV.?


Der historische Moment: Ein Papst aus Amerika

Am 7. Mai dieses Jahres ging ein Ruck durch die Weltkirche: Nach dem Tod von Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren wurde Kardinal Robert Francis Prevost, gebürtig aus Chicago, zum neuen Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt. Sein Papstname: Leo XIV. – ein bewusst traditioneller Name, der auf die frühere Stärke der Kirche hinweisen könnte.

Ein Papst aus den USA – für viele war das ein Zeichen für Wandel, Offenheit und Modernisierung. Ein Geistlicher, der mit beiden Beinen im Hier und Jetzt steht, aber doch die Wurzeln der katholischen Lehre nicht aus den Augen verliert. Jubel, Hoffnung, Interviews mit Gläubigen – ein historisches Ereignis. Und gleichzeitig… flackerte in dunkleren Ecken des Internets ein anderes Narrativ auf. Eines, das uralte Texte, symbolträchtige Verse und apokalyptische Visionen auf erschreckende Weise mit der Gegenwart verknüpft.


Nostradamus: Der Meister der dunklen Andeutungen

Michel de Nostredame, besser bekannt als Nostradamus, war ein französischer Apotheker, der im 16. Jahrhundert mit seinen rätselhaften Vierzeilern weltberühmt wurde. In seinem Werk Les Prophéties, das 1555 erschien, schrieb er in dichten, poetischen Andeutungen über Ereignisse, die weit in der Zukunft liegen sollten.

Einer seiner Verse, so behaupten manche Deuter heute, beschreibe den Tod eines sehr alten Papstes, gefolgt von einem „neuen Führer“, dessen Regentschaft zwar lang sei, aber innere Spaltungen mit sich bringe. Besonders verstörend: Der „neue Herrscher“ in diesem Vers wird mit einem Symbol der roten Farbe und einer Erschütterung der alten Ordnung in Verbindung gebracht.

Für viele klingen das wie vage Andeutungen – für andere ist es eine beängstigende Parallele. Denn Franziskus war tatsächlich hochbetagt und körperlich angeschlagen. Und Leo XIV., sein Nachfolger, wird in einigen Kreisen bereits als „Papst der Wende“ bezeichnet – zwischen Tradition und Anpassung an moderne Gesellschaften.

Hinzu kommt ein weiterer Vers, der seit Jahren Diskussionen auslöst. Darin heißt es, ein junger dunkelhäutiger Mann helfe einem König, die Macht an einen in Rot gekleideten Mann zu übergeben. Während Skeptiker diese Zeilen als pure Fantasie abtun, konstruieren andere daraus ein komplexes Puzzle um geopolitische Machtverschiebungen, das Papsttum und das Ende einer Ära.


Die düstere Liste des heiligen Malachias

Noch erschütternder als Nostradamus ist jedoch die sogenannte Prophezeiung der Päpste, die dem irischen Bischof Malachias zugeschrieben wird. Der Legende nach hatte Malachias im Jahr 1139 eine Vision während einer Reise nach Rom. In dieser Vision sah er angeblich alle zukünftigen Päpste – bis zum Ende der Zeiten. Für jeden Papst formulierte er eine kurze, metaphorische Beschreibung.

Diese Liste umfasst insgesamt 112 Päpste. Der 111. Papst wird mit der Umschreibung „Gloria olivae“ (Ruhm des Ölbaums) in Verbindung gebracht – was einige mit Benedikt XVI. assoziierten. Der 112. und letzte Papst, so heißt es, würde „Petrus Romanus“ genannt und eine leidende Herde führen, während Rom zerstört wird und das Jüngste Gericht beginnt.

Viele dachten, Franziskus sei dieser letzte Papst. Doch mit dem Tod Franziskus’ und der Wahl von Leo XIV. – der nicht „Petrus Romanus“ heißt, aber als symbolischer Brückenbauer zwischen Welten gesehen wird – stehen die alten Texte erneut im Fokus. War Malachias’ Vision also falsch? Oder wurde etwas übersehen?

Einige Theologen weisen darauf hin, dass es durchaus mehrere Päpste geben könnte, die gleichzeitig als „letzter“ fungieren – etwa wenn es zu einer Kirchenspaltung oder einer Art Gegenpapst käme. Andere halten den Namen „Petrus Romanus“ nicht wörtlich für relevant, sondern deuten ihn sinnbildlich: als Rückkehr zu den Wurzeln, zum Apostel Petrus – was gerade ein Papst mit amerikanischer Herkunft symbolisieren könnte, der bewusst konservative wie progressive Elemente vereint.


Die Macht der Symbole – und der Angst

Warum lassen uns diese alten Prophezeiungen nicht los? Warum fesseln sie selbst in Zeiten von Wissenschaft, Aufklärung und Digitalisierung so viele Menschen?

Die Antwort ist vermutlich eine Mischung aus Faszination und Urangst. Der Glaube an Vorzeichen, geheime Hinweise und dunkle Weissagungen ist so alt wie die Menschheit selbst. Wenn große Umbrüche geschehen – politische Krisen, Pandemien, Kriege, Klimakatastrophen – dann suchen Menschen nach Ordnung im Chaos. Und manchmal finden sie diese in uralten Texten, die scheinbar bereits vor Jahrhunderten wussten, was heute geschieht.

Ein neuer Papst aus dem Westen, globale Unruhe, religiöse Spannungen, Vertrauensverluste in Institutionen – all das ergibt ein Narrativ, das perfekt in die Dramaturgie einer Prophezeiung passt.

Doch genau hier liegt auch die Gefahr: Wer zu stark an dunkle Weissagungen glaubt, riskiert, die Gegenwart nicht mehr mit klarem Blick zu betrachten. Aus Vorsicht wird Paranoia. Aus Hoffnung wird Angst.


Und was bedeutet das nun wirklich?

Ob Nostradamus wirklich den Fall der Kirche voraussah oder ob der Heilige Malachias tatsächlich einen Blick in unsere Zukunft werfen konnte – wir wissen es nicht. Was wir aber wissen: Die Kirche steht heute vor gewaltigen Herausforderungen. Die Wahl von Leo XIV. mag symbolisch für einen neuen Weg stehen – oder für eine letzte Chance zur Erneuerung. Vielleicht beides.

Was bleibt, ist das Spannungsfeld zwischen Tradition und Veränderung, zwischen Glauben und Zweifel, zwischen Text und Interpretation. Und darin liegt auch etwas Beruhigendes: Selbst wenn sich manche Verse bewahrheiten – am Ende liegt es doch an uns, wie wir handeln, wie wir glauben und wie wir aufeinander achten.


Fazit: Zwischen Warnung und Wahrheit

Die Vorstellung, dass eine Jahrhunderte alte Prophezeiung exakt beschreibt, was heute geschieht, ist gleichermaßen faszinierend wie beängstigend. Ob Papst Leo XIV. tatsächlich der letzte Papst ist oder ob die Kirche sich mit ihm erneuert – das weiß niemand.

Aber vielleicht ist genau das die Botschaft dieser Geschichte: Nicht jede Warnung ist eine Verurteilung. Vielleicht sind diese Texte keine Anklage, sondern eine Erinnerung. Eine Erinnerung daran, wie zerbrechlich Systeme sind. Wie wichtig Führung ist. Und wie wachsam wir bleiben müssen – in einer Welt, die sich manchmal schneller verändert, als wir begreifen können.

Denn vielleicht liegt die wahre Prophezeiung nicht in den alten Büchern, sondern in unserem heutigen Handeln.