Also ich muss dir was erzählen. Ich hab letztens wieder dieses eine Brot gemacht, das ich schon hundertmal gebacken hab, und jedes Mal bin ich wieder überrascht, wie gut es gelingt – obwohl man eigentlich fast nix machen muss. Kein Warten, kein Kneten bis zum Muskelkater, kein Teigruhe, wo man ständig denkt „hab ich das jetzt richtig gemacht oder nicht?“ Nee, das hier ist mein ganz persönliches Zauberbrot. Und ich sag dir, wenn du einmal damit anfängst, willst du gar kein anderes mehr.
Ich hab das Rezept vor ein paar Jahren irgendwo in einem alten Forum gesehen – da hat eine Oma das geteilt und geschrieben: „Man braucht keine Bäckerlehre, nur Lust auf warmes Brot.“ Ich hab’s dann ausprobiert, aus Neugier. Und was soll ich sagen? Seitdem gibt’s das bei uns fast jede Woche. Manchmal mit Körnern, manchmal mit Zwiebeln, oder auch einfach nur pur. Und immer duftet es in der Küche, als hätte man die ganze Nacht gebacken. Dabei dauert das Ganze keine zehn Minuten zum Vorbereiten.
Wenn du auch so ein Mensch bist wie ich – immer viel um die Ohren, Kinder, Haushalt, Termine – dann wirst du dieses Brot lieben. Es passt einfach. Und schmeckt auch noch am nächsten Tag (also falls überhaupt was übrig bleibt…).
Zutaten – du brauchst nicht viel
Also, das Schöne an diesem Brot ist, dass du keine ausgefallenen Zutaten brauchst. Alles, was man so daheim hat oder beim Rewe um die Ecke bekommt:
- 1 Würfel frische Hefe (oder 1,5 Päckchen Trockenhefe, geht beides super)
- 400 ml lauwarmes Wasser (nicht heiß, sonst stirbt die Hefe)
- 500 g Dinkelvollkornmehl oder Weizenvollkornmehl (ich nehm gern Dinkel)
- 50 g Sonnenblumenkerne
- 50 g Sesam
- 50 g Leinsamen (geschrotet geht auch)
- 2 TL Salz
- 2 EL Obstessig (Apfelessig ist perfekt, aber Weißweinessig geht auch)
Wenn du willst, kannst du auch noch einen Esslöffel Backpulver dazu tun, dann wird’s innen noch ein bisschen fluffiger – ist aber kein Muss.
So geht’s – wirklich kinderleicht
Ich beschreib’s dir jetzt ganz einfach, wie ich’s auch meiner Freundin Steffi erklärt hab, als sie mich angerufen hat und meinte: „Marina, ich hab keine Ahnung vom Backen – kann ich das trotzdem machen?“ Und ja, sie konnte. Es hat auf Anhieb geklappt.
- Als erstes bröselst du die Hefe in das lauwarme Wasser. Ich rühr dann mit einem Löffel um, bis sich alles schön aufgelöst hat. Bei Trockenhefe geht’s genauso, einfach reinschütten und kurz warten.
- Dann haust du alle restlichen Zutaten mit rein. Also das Mehl, die Körner, das Salz, den Essig. Alles in eine große Schüssel. Und dann wird gerührt. Ich mach’s mit der Hand, das geht schnell. Keine Angst, der Teig ist eher klebrig, das muss so sein. Wenn du magst, kannst du auch einen Löffel nehmen oder das Handrührgerät mit Knethaken – aber ganz ehrlich, ich bin Team Hand.
- Jetzt nimmst du dir eine Kastenform (so eine Standardgröße) und fettest sie gut ein. Ich nehm Butter oder Kokosöl, geht beides.
- Dann kippst du den ganzen Teig da rein. Nicht wundern, der sieht bisschen matschig aus, aber das ist normal. Einfach glatt streichen mit einem Löffel oder deiner Hand.
- Jetzt kommt der Trick: Stell die Form direkt in den kalten Backofen! Also nicht vorheizen! Du schiebst sie einfach rein, drehst dann den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze und lässt das Ganze für 60 Minuten backen. Der Teig geht dabei im Ofen auf – kein Warten vorher nötig.
- Wenn’s fertig ist, rausnehmen, aus der Form holen (geht meistens gut raus) und auf einem Gitter abkühlen lassen. Aber ich geb zu – ich schneid meistens gleich eine Scheibe ab, noch warm mit Butter… ein Traum.
Was kann man variieren? Ganz viel!
Ich bin so ein Mensch, ich probier ständig rum. Manchmal hab ich Lust auf was Herzhaftes, dann wieder auf was Süßes – und dieses Brot macht alles mit. Hier ein paar Varianten, die ich ausprobiert hab und die super ankamen:
- Zwiebelbrot: Einfach eine Zwiebel fein würfeln und mit in den Teig. Das riecht beim Backen so lecker, da stehen sogar die Kinder in der Küche und fragen, ob es Pizza gibt.
- Knoblauchbrot: Zwei Zehen Knoblauch klein hacken und dazugeben. Ist super zu Suppen oder einfach mit Olivenöl und Salz als Snack.
- Rosinenbrot: 100 g Rosinen rein – perfekt fürs Frühstück mit Butter und Honig.
- Nussbrot: 100 g Walnüsse oder Haselnüsse grob hacken und dazugeben. Mein Mann liebt das mit Camembert drauf.
- Mediterran: Getrocknete Tomaten und ein bisschen Thymian – erinnert an Urlaub in Italien.
- Scharf: Ein paar Chiliflocken rein – für alle, die’s gern würzig mögen.