Manchmal entstehen die besten Gerichte aus einer kleinen Idee, einem Rest im Kühlschrank oder einer Erinnerung an früher. Genau so ist es mir mit dieser gefüllten Paprika Suppe passiert. Es war ein kühler Frühlingstag, an dem ich eigentlich gefüllte Paprikaschoten machen wollte, aber mir fehlte die Zeit, alles einzeln vorzubereiten, zu füllen und in den Ofen zu schieben. Also dachte ich mir: Warum nicht das ganze in eine Suppe verwandeln? Das Ergebnis war so gut, dass ich es heute zu einem meiner liebsten Gerichte zähle. Eine Suppe, die gleichzeitig wärmend, sättigend und voller Geschmack ist – mit dem typischen Aroma von gebratenem Hackfleisch, süßen Paprikaschoten und einer leicht tomatigen Brühe, die alles miteinander verbindet.
Ich erinnere mich noch, wie meine Großmutter früher im Sommer große Mengen Paprikaschoten aus dem Garten holte, rot, gelb und grün, jede einzelne so prall, dass sie fast platzte. Sie hat sie dann liebevoll ausgehöhlt, mit Reis und Fleisch gefüllt, und in einer großen Kasserolle in Tomatensoße gegart. Der Duft zog durchs ganze Haus, und wir Kinder standen schon ungeduldig am Küchentisch. Diese Suppe erinnert mich an genau diese Zeit – aber sie ist moderner, schneller und passt perfekt in den Alltag, wenn man wenig Zeit, aber Lust auf etwas Herzhaftes hat.
Für die Gefüllte Paprika Suppe brauchst du keine komplizierten Zutaten, sondern nur das, was man in jeder Küche findet: frische Paprikaschoten, Hackfleisch, ein paar Gewürze und eine gute Brühe. Und das Schönste: Du kannst sie ganz nach deinem Geschmack anpassen – mit mehr Gemüse, mit Reis, mit etwas Crème fraîche oder sogar mit einem Hauch Chili, wenn du es gerne würziger magst.
Ich beginne immer damit, die Paprikaschoten zu waschen und in mundgerechte Stücke zu schneiden. Ich nehme am liebsten eine bunte Mischung – rot für die Süße, grün für den leicht herben Geschmack und gelb für das fruchtige Aroma. In einem großen Topf erhitze ich etwas Olivenöl, gebe gehackte Zwiebeln und Knoblauch hinein und lasse sie leicht glasig werden. Der Duft allein ist schon ein Versprechen. Dann kommt das Hackfleisch dazu – Rind oder gemischt, je nachdem, was gerade da ist. Wenn es schön krümelig angebraten ist und leicht Farbe bekommt, gebe ich das Paprikapulver hinzu. Ich schwöre auf eine Prise edelsüß und ein kleines bisschen geräuchertes Paprikapulver, das gibt der Suppe diese leicht ungarische Note, die so gut zu Paprika passt.
Nun kommt das Herz der Suppe: die Paprikastücke. Ich röste sie kurz mit an, damit sie ein bisschen Röstaroma bekommen, und lösche dann alles mit einer Dose gehackter Tomaten ab. Wenn du magst, kannst du auch frische Tomaten nehmen, aber ich finde, die aus der Dose geben eine schöne Konsistenz. Dann gieße ich etwa einen Liter Gemüsebrühe an und gebe ein Lorbeerblatt dazu. Jetzt darf alles sanft köcheln, damit sich die Aromen verbinden. Ich würze mit Salz, Pfeffer und einer kleinen Prise Zucker – das hebt den Geschmack der Tomaten.
Während die Suppe kocht, bereite ich die „Füllung“ vor. Normalerweise besteht sie bei klassischen gefüllten Paprikaschoten aus einer Mischung aus Hackfleisch, Reis, Zwiebeln und Gewürzen. Also mache ich genau das – aber einfacher. Ich koche etwas Reis vor, nicht zu weich, damit er in der Suppe später nicht zerfällt. Dann vermische ich ihn mit gebratenem Hackfleisch, Zwiebeln und Knoblauch, würze kräftig mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer. Man kann das direkt in die Suppe geben oder separat in einer Pfanne zubereiten und später einrühren, je nachdem, ob man mehr Struktur oder eine gleichmäßige Konsistenz möchte.
Wenn alles zusammenkommt – die Brühe, das Gemüse, das Fleisch, der Reis – entsteht ein wunderbares Zusammenspiel von Aromen. Ich lasse die Suppe noch etwa 20 Minuten leicht köcheln, damit die Paprikastücke weich, aber nicht matschig werden. Dann schmecke ich noch einmal ab, manchmal gebe ich etwas Zitronensaft oder einen Schuss Sahne dazu, um die Säure der Tomaten zu mildern.
